Proteste: Spanier gehen mit Wasserpistolen auf Touristen los
In Barcelona und auf Mallorca kam es am Sonntag erneut zu Protesten gegen den Massentourismus. Dabei mussten die Touristen regelrecht in Deckung gehen.

Das Wichtigste in Kürze
- In mehreren Städten Spaniens und auf Mallorca protestierten am Sonntag die Einheimischen.
- Der Unmut gegen den Massentourismus wächst.
- In Barcelona gingen die Protestierenden mit Wasserpistolen auf die Touris los.
Die Spanier haben genug von den vollgestopften Touristen-Strassen und den Cafés, Shops und Ferienwohnungen, die ihnen ihren Wohnraum wegnehmen.
Am Sonntag sind sie etwa in Barcelona auf die Strasse gegangen, um erneut gegen den Massentourismus zu protestieren. Dies unter dem Motto «Der Tourismus stiehlt unser Brot, unser Zuhause und unsere Zukunft».
Dabei zogen die Demonstranten mit Wasserpistolen durch die katalanische Hauptstadt. Und scheuten nicht davor zurück, diese auch einzusetzen.
Nach Polizeischätzungen nahmen rund 600 Personen an den Protesten teil. Die Organisatoren sprechen gemäss «Catalan News» von 3000 Teilnehmenden.
Angespannt ist die Lage diesbezüglich auch auf den Balearen. Dort wird dieses Jahr wiederum ein Besucherrekord erwartet. Und damit wächst auch der Unmut der Einheimischen.
Tausende haben deshalb am Sonntag auf Mallorca erneut gegen den Massentourismus protestiert. Rund 8000 Personen zogen nach Polizeischätzung am Abend vom Zentrum der Inselhauptstadt Palma zur Flaniermeile Passeig del Born.
Kreuzfahrt-Moratorium gefordert
Zur Demonstration auf der Ferieninsel schlechthin hatte die Dachinitiative «Menys turisme, més vida» («Weniger Tourismus, mehr Leben») aufgerufen.
Der Sprecher der Initiative, Jaume Pujol, sagte der Regionalzeitung «Diario de Mallorca»: «Wir müssen dem Tourismus Grenzen setzen.»
Man fordere unter anderem eine Begrenzung der Besucherzahlen, ein Kreuzfahrt-Moratorium und ein Ende der touristischen Vermietung.