Bei einem Gebäude-Einsturz auf Mallorca wurden mindestens vier Menschen getötet. Unter den Opfern ist auch ein auf der Insel bekannter Türsteher.
Mallorca
Rettungsdienste sind nach dem Einsturz eines Gebäudes am Strand von Palma im Einsatz. - Isaac Buj/EUROPA PRESS/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Mallorca ist ein Gebäude eingestürzt, vier Menschen sind gestorben.
  • Unter den Opfern ist ein 44-jähriger Senegalese, der als Türsteher einer Disko arbeitete.
  • Er wurde dadurch bekannt, dass er 2017 einen Mann vor dem Ertrinken rettete.
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Beim Einsturz eines Restaurants an der Playa de Palma auf Mallorca sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 16 Menschen verletzt worden, einige davon schwer, teilte die Polizei der spanischen Urlaubsinsel mit.

Die Identität der Opfer und ob Touristen darunter sind, wurde zunächst nicht bekannt. Am Freitagvormittag gibt die Polizei in Palma ein Update: Bei den Toten handelt es sich um zwei deutsche Touristinnen im Alter von 20 und 30 Jahren. Ausserdem starben eine 23-jährige Spanierin und ein 44-jähriger Senegalese.

«Wollte es nicht glauben»

Bei dem Mann handelt es sich um einen auf Mallorca bekannten Türsteher der Disko «Black Magic», wie die «Mallorca Zeitung» schreibt. Er sei zufällig zum Abendessen im Medusa gewesen, als die Decke über ihm einstürzte.

Die TV-Auswanderer Caro und Andreas Robens waren mit ihm befreundet. Erstere sagt gegenüber der Zeitung: «Ich wollte es nicht glauben. Wir haben einfach nur gehofft, dass er es nicht war, dass es ein Versehen war.»

Gebäudeeinsturz auf Mallorca
Rettungskräfte durchsuchen die Trümmer.
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Bei dem Gebäude-Einsturz kamen vier Personen ums Leben.
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Darunter auch ein Türsteher, der als Held bekannt war.
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Er hatte 2017 einen Badegast vor dem Ertrinken gerettet.

Der 44-Jährige wurde im Jahr 2017 auf der Insel bekannt, als er einen Badegast im Meer vor dem Ertrinken rettete. Das schreibt die Zeitung «Ultima Hora».

Am Freitagmorgen schwebten sieben der 16 Verletzten noch in Lebensgefahr, teilten die Rettungsdienste via X mit.

Der Unfall geschah am Ballermann, direkt am Strand. Der erste Stock des «Medusa Beach Club» stürzte am Donnerstagabend gegen 20.30 Uhr ein. Die Ursache blieb vorerst unbekannt.

«Hörte sich an wie eine Bombe»

Javier, ein Bewohner der Playa de Palma, war in unmittelbarer Nähe, als das Gebäude an der Strasse Cartago schnell wie ein Kartenhaus, aber mit lautem Getöse in sich zusammenfiel. «Es hörte sich wie eine Bombe an», erzählte er einem Reporter der Regionalzeitung «Última Hora».

Andere Menschen sagten, das Gebäude sei erst «vor ein paar Jahren» renoviert worden. Der Teil im ersten Stock, der einstürzte, sei als Chill-out-Bereich benutzt worden.

Der erste Stock sei bis zum Keller eingebrochen, berichteten die Zeitung «El País» und andere Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Ein Polizeisprecher hatte aber kurz vor Mitternacht gute Nachrichten: «Mit 90-prozentiger Sicherheit» seien unter den Trümmern keine Opfer mehr, sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf Anfrage.

Restaurant war zum Zeitpunkt des Einsturzes voll

Zum Zeitpunkt des Einsturzes sei das Restaurant, das zum Teil auch als Cocktailbar mit Livemusik fungierte, voll gewesen, berichteten Medien. Gegen Mitternacht waren Einheiten von Polizei, Feuerwehr sowie Notfalldienst noch am Unfallort im Einsatz. Psychologen betreuten immer noch Opfer und Zeugen der Tragödie.

Bis zu 1000 Menschen hätten sich unmittelbar nach dem Einsturz vor dem Unfallort versammelt, berichteten die Regionalzeitungen «Diario de Mallorca» und «Última Hora». Angehörige von Mitarbeitern bangten um ihre Lieben.

Gebäudeeinsturz auf Mallorca
Der Unfall geschah direkt am Strand, nur wenige Strassen von den Kultlokalen Megapark und Bierkönig entfernt. Isaac Buj/EUROPA PRESS/dpa - dpa

Der Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, und der erste stellvertretende Bürgermeister, Javier Bonet, fuhren ebenfalls schnell zum Strand, um sich vor Ort ein Bild von der Tragödie und den Rettungsarbeiten zu machen.

Nach dem Start der Party-Saison ist die Playa de Palma seit Ende April wieder voller Touristen, die – anders als die Besucher der englischen Partyhochburg Magaluf westlich von Palma – mehrheitlich aus Deutschland kommen.

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