Kommt die Ökosteuer jetzt doch? Vermieter weist auf CO2-Steuer hin. Mietwagen blockieren öffentliche Parkplätze
Ein Mietwagenverleih auf Mallorca.
Mallorca wird regelrecht mit Mietwagen überflutet. - Screenshot/Google Maps
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Mallorca sind rund 100'000 Mietwagen unterwegs.
  • Nun drohen CO2-Steuern und Strafzettel.

Mallorca wird immer mehr von Mietwagen überflutet. Auch in der diesjährigen Hauptsaison waren auf der beliebten Ferieninsel wieder bis zu 100'000 Mietwagen unterwegs. Das führt zu Verkehrsproblemen und belastet die Umwelt. Seit Jahren schon wird eine Ökosteuer für Mietwagen diskutiert. Laut dem Vermieter Goldcar könnte diese nun tatsächlich bald in Kraft treten. «Noch steht das Datum des Inkrafttretens dieser Steuer nicht fest, einige Quellen reden allerdings vom 1. Mai», heisst es auf der Webseite des Autovermieters, der zur Europcar Mobility Group gehört.

Zu der Ausgestaltung der Steuer schreibt Goldcar, dass diese auf allen Balearischen Inseln gelten soll. «Die Höhe der Steuer hängt von dem CO2-Ausstoss des Mietfahrzeugs ab.» Dabei bezieht sich Goldcar auf Informationen der Regionalregierung der Balearischen Inseln.

Mangel an Parkplätzen

Die Mietwagenflut auf Mallorca belastet aber nicht nur die Umwelt, sondern auch den Verkehr. Aktuell ärgern sich Anwohner und Urlauber besonders über einen Mangel an Parkplätzen, denn diese werden zunehmend auch von nicht vermieteten Fahrzeugen blockiert. Die mallorquinischen Kommunen und die Polizei greifen nun konsequenter durch:

Städtische Verordnungen beispielsweise von Palma oder Calvià regeln nämlich ganz klar, dass nicht vermietete Fahrzeuge nicht auf öffentlichen Parkplätzen abgestellt werden dürfen. Die Flotten der Mietwagenanbieter auf Mallorca sind inzwischen aber so gross, dass es gerade in der Nebensaison an Stellplätzen mangelt und Vermieter somit gegen diese Regelung verstossen. Daher verteilte die örtliche Polizei allein in Palma zwischen Juni und September rund 1000 Knöllchen für die illegal geparkten Fahrzeuge. Um dabei die vermieteten von den nicht vermieteten Fahrzeugen unterscheiden zu können, sind Mietwagenfahrer ebenfalls per Verordnung dazu angehalten, ihren Mietvertrag bzw. ein entsprechendes Formular des Vermieters in die Windschutzscheibe zu legen.

Die Bussgelder betragen zwischen 60 und 90 Euro pro Tag und Fahrzeug. Um den Strafen zu entgehen, versuchen die Vermieter jetzt verzweifelt, ihre Fahrzeuge auch in der Nebensaison loszuwerden. Das schlägt sich in den Preisen nieder: Im November kann ein Mietwagen am Flughafen Palma de Mallorca beispielsweise ab 1 Cent pro Tag angemietet werden. «Wir hoffen, dass die Vermieter diese Massnahmen zum Anlass nehmen und ihre Überkapazitäten reduzieren. Diese sorgen nämlich nicht nur bei den Parkplätzen für Probleme», sagt Frieder Bechtel, Pressesprecher von «billiger-mietwagen.de».

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