Mallorca-Bürgermeister will Touri-Hotel Hahn zudrehen
Mallorca greift durch: Wegen akuter Wasserknappheit will ein Bürgermeister einem Luxushotel den Hahn zudrehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bürgermeister Joan Ripoll will in mehreren Ortsteilen das Leitungswasser abstellen.
- Auch das Luxushotel «La Residencia ist betroffen.
- Das Hotel verbraucht rund 30.000 Liter Wasser pro Woche.
Mallorca steckt in einer schweren Dürrekrise – jetzt greift die Politik durch: In Deià, rund 30 Kilometer von Palma entfernt, will Bürgermeister Joan Ripoll in mehreren Ortsteilen das Leitungswasser abstellen. Das liess er auf Social Media mitteilen.
Betroffen ist auch das bekannte Luxushotel «La Residencia», berichtet die «Bild».
Pools im Visier der Verwaltung
Mit seinen drei Luxushotels gilt Deià als Hotspot für gehobenen Tourismus – und als Wasserfresser. Allein das «La Residencia», wo drei Nächte in der Suite über 15'000 Franken kosten, verbraucht rund 30.000 Liter Wasser. Und das pro Woche.
Seit Juli gilt bereits ein Verbot, Leitungswasser für Pools, Gartenbewässerung oder Autowäsche zu verwenden. Jetzt soll das Wasser an drei Tagen pro Woche ganz abgestellt werden.
Die Bürger sollen «bunkern» – und hoffen, dass der Tank nicht zu schnell leer ist.
Hotel mit eigenem Wassertransport
Das Hotel selbst gibt sich vorbereitet: «Wir haben unser eigenes System. Das Wasser kommt per Transport», wird eine Rezeptionistin von der «Bild» zitiert.
Tatsächlich lassen sich viele Luxushotels das Wasser inzwischen mit Tanklastern liefern – eine teure, aber legale Umgehung des Leitungswasser-Stopps.
Die Massnahme sorgt für Diskussionen. Während Einheimische sparen müssen, wird in Luxushotels weiter geplanscht – nur eben mit externem Wasser.
Der Bürgermeister beruft sich auf Artikel 56.8 der kommunalen Wasserverordnung und nennt den Schritt «unangenehm, aber unvermeidlich».