Deutsche Polizisten kaufen sich nach Mallorca-Attacke frei
Nach einer Feier am spanischen Ballermann verprügeln deutsche Polizisten einen unschuldigen Taxifahrer spitalreif. Nun kommen sie offenbar ohne Strafe davon.

Das Wichtigste in Kürze
- Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca haben Polizisten einen Taxifahrer verprügelt.
- Zuvor hatten die Polizisten den Spanier irrtümlich des Diebstahls beschuldigt.
- Opfer und Täter haben sich nun auf eine hohe Entschädigung geeinigt.
- In Deutschland steht ein entsprechendes Disziplinarverfahren noch aus.
Weil sie ihn eines irrtümlichen Diebstahls beschuldigten, musste ein 71-jähriger Taxifahrer den Kopf hinhalten. Der Vorfall, der sich laut «Mallorca Zeitung» im August 2024 auf der spanischen Partyinsel Mallorca ereignete, lässt erschaudern.
Mehrere 24- bis 27-jährige Polizisten aus Essen (D) planten nach einem «Tag zur Förderung der Betriebsgemeinschaft» einen Ausflug zum Ballermann. Dort feierten sie ausgelassen – offenbar bis spät in die Nacht.
Erst gegen drei Uhr morgens machten sie sich auf den Weg zurück ins 45 Kilometer entfernte Hotel. Die Fahrt ins Inselinnere wollten sie mit dem Taxi von José Maria P. antreten.
Beamte prügeln Taxifahrer krankenhausreif
Die Fahrt verläuft zunächst ohne weitere Probleme. Der Taxifahrer wird später aussagen, zwei der Polizisten seien «stockbesoffen» gewesen.
Als das Auto vor dem Hotel anhält, bemerkt einer der Beamten, dass sein Handy fehlt. Er beschuldigt José Maria P. kurzerhand des Diebstahls. Später taucht das Handy bei einem Bekannten der Beamten auf.
Für den 71-Jährigen beginnt ein Albtraum. Vier Männer, darunter ein weiterer Deutscher aus dem Hotel, sollen brutal auf ihn eingeschlagen haben. Als er schwerverletzt nach der Polizei ruft, sollen die Beamten nur ihre Dienstausweise gezeigt haben.
Brisant: Nach der Festnahme durch die Guardia Civil soll einer der Beamten versucht haben, seine Kollegen zu bestechen. Das berichteten spanische Medien.
José Maria P. erleidet Prellungen, Brüche des fünften und siebten Rippenbogens sowie des Zwerchfells. Gegenüber der «Bild» sagt er: «Ich habe gefleht, aber es brachte nichts.»
Opfer und Täter einigen sich auf hohe Entschädigung
Die Verdächtigen sind inzwischen wieder frei – und müssen wohl keine Strafe fürchten. Die Einstellung des Verfahrens ist offenbar nur noch Formsache.
Wegen der «Brutalität und Schwere der Tat» war den drei Deutschen ursprünglich ein Annäherungsverbot von 500 Metern auferlegt worden. Später kam eine Anklage wegen Körperverletzung und Nötigung hinzu.
Das dürfte nun vom Tisch sein. Laut der «Mallorca Zeitung» hat sich das Opfer mit den Deutschen auf eine Entschädigung von 40'000 Euro geeinigt. Zusätzlich sollen sie seine Anwaltskosten von 10'000 Euro übernehmen.

















