Die Präsidenten Alexander Lukaschenko aus Belarus und Wladimir Putin aus Russland bekräftigten die enge Zusammenarbeit und fuhren gemeinsam Ski.
Russlands Präsident Putin in Sotschi
Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko trafen sich in Sotschi. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die beiden Staatsoberhäupter Putin und Lukaschenko trafen sich in Sotschi zum Gespräch.
  • Sie bekräftigten die gute Zusammenarbeit.
Ad

Der Machthaber Alexander Lukaschenko und Russlands Präsident Wladimir Putin haben jüngst die enge Zusammenarbeit beider Länder betont. Dies ein halbes Jahr nach Beginn der Proteste in Belarus (Weissrussland).

«Es vergeht kein Tag, an dem unsere Kollegen nicht miteinander reden und bestimmte Probleme lösen». Das sagte der Kremlchef am Montag bei einem Treffen in der russischen Stadt Sotschi. Es war in Ausschnitten im Staatsfernsehen zu sehen.

Lukaschenko und Putin fuhren gemeinsam Ski

Lukaschenko nannte seinen Kollegen einen ihm «nahe stehenden Menschen». Die beiden Staatschefs fuhren nach einem einstündigen Gespräch gemeinsam Ski.

Putin kündigte weitere Lieferungen des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V nach Belarus an. «Wir müssen die Anstrengungen vereinen, auch mit unseren europäischen Kollegen», sagte er. Lukaschenko zufolge will sein Land bis Herbst ein eigenes Vakzin entwickeln.

Russlands Präsident Putin Sotschi
Wladimir Putin (rechts) fährt mit Alexander Lukaschenko Ski. - dpa

Belarus ist abhängig von Russland

Die beiden Staatschefs hatten sich das letzte Mal im September getroffen, ebenfalls in Sotschi. Dabei sicherte Putin dem finanziell angeschlagenen Nachbarland einen Milliardenkredit zu. Nun sagte der Kremlchef, die Zusammenarbeit der Industrien beider Länder sei wichtiger als «die direkte finanzielle Unterstützung» aus Moskau.

Die Wirtschaft von Belarus ist stark abhängig von Russland, das etwa Öl und Gas liefert. Moskau sieht seinen Nachbarn und Verbündeten auch als strategisch wichtige Pufferzone zur Nato.

EU erkennt Lukaschenko nicht als Präsidenten an

Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August kam es in Belarus zu Massenprotesten. Zuletzt gab es allerdings nur noch vereinzelt Aktionen. Lukaschenko hatte sich nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen.

Sechs Monate Protest Belarus
Swetlana Tichanowskaja (mit Blumenstrauss, Mitte), Oppositionspolitikerin in Belarus, nimmt an einer Demonstration teil. - dpa

Die EU erkennt ihn nicht mehr als Präsidenten an und hat bereits Sanktionen gegen die autoritäre Führung verhängt. Russland drängte Lukaschenko immer wieder zu einer Verfassungsreform.

Inhaftierter Oppositionsgegner kein Thema

Zumindest in dem vom Staatsfernsehen ausgestrahlten Teil der Gespräche war das kein Thema. Beobachter hatten erwartet, dass Putin bei dem Treffen den Prozess gegen den ersten prominenten inhaftierten Oppositionellen in Belarus thematisiert. Viktor Babariko war in Belarus Leiter der Tochter der russischen Gazprombank. Er wollte bei der Wahl gegen Lukaschenko antreten, wurde aber festgenommen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinSkiHerbstCoronavirusNATOEU