Eine Familie musste eine Lufthansa-Maschine am Flughafen von Frankfurt verlassen, weil sich der zweijährige Sohn weigerte, eine Maske zu tragen.
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Die Lufthansa sorgte in Deutschland für einen Masken-Skandal. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Familie wurde von der Lufthansa in Frankfurt von einem Flug ausgeschlossen.
  • Der Grund: Der zweijährige Sohn weigerte sich einen Mund-Nasen-Schutz anzulegen.

Diese Corona-Geschichte sorgt in Deutschland gerade für mächtig Wirbel!

Die Lufthansa beharrte bei einem zweijährigen Buben auf die Maskenpflicht und schloss eine Familie von einem Flug von Frankfurt in die USA aus. Darüber berichtet die «Bild»-Zeitung, die mit dem Familienvater gesprochen hat.

Aleksandar Pandurevic (43): «Ein Steward hat uns nach vorne zum Piloten begleitet. Der hat versucht, meinen Sohn Yakob von dem Mundschutz zu überzeugen. Aber es klappte nicht.» Daraufhin seien sie von einem uniformierten Mann aus dem Flugzeug hinausbegleitet worden. «Ich war schockiert, wie von einer Kugel getroffen.»

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Der zweijährige Knabe weigerte sich im Flugzeug eine Maske zu tragen (Symbolbild). - Getty

Die «Bild»-Zeitung hat bei der Lufthansa nachgefragt, seit wann schon Zweijährige eine Maske tragen müssen. Die Airline verwies dabei auf die Vorschriften der US-amerikanischen Transportsicherheitsbehörde (TSA). Tatsächlich verlangt diese von Passagieren ab zwei Jahren das Tragen eines Mundschutzes während des Fluges.

Lufthansa: «Familie weigerte sich»

Aleksandar Pandurevic, seine Frau Slavica (42) und Sohn Yakob sind gebürtige Bosnier. Im Juli reiste die Familie von der Wahlheimat USA für Ferien nach Bosnien. Yakob trug dabei keine Maske. Am 15. September wollte Pandurevic mit seiner Familie über Frankfurt zurück nach Dallas fliegen – in Frankfurt ging es aber für die drei wie erwähnt nicht weiter.

Ein Sprecher der Lufthansa wird in dem Bericht wie folgt zitiert: «Wir können bestätigen, dass eine Familie auf dem besagten Flug sich bereits beim Boarding weigerte, ihrem Kind die Maske aufzusetzen.» Auch nach Rücksprache mit dem Kapitän habe sich die Familie weiter geweigert, worauf sich dieser für die «Nichtbeförderung der Familie» entschieden haben – «den gesetzlichen Vorgaben folgend».

Fluggesellschaft Swiss Coronavirus
Auf Flügen von und nach Deutschland gilt wegen des Coronavirus eine Maskenpflicht. - Keystone

Der Grafikdesigner Jan H. (36) sass laut der «Bild» zwei Reihen vor der Familie und widerspricht der Angaben des Sprechers. Die Eltern hätten sanft versucht, dem Kind eine Maske aufzusetzen, doch der Kleine habe sich gewehrt und geweint. «Aus meiner Sicht gab es nichts, was die Eltern noch tun konnten.»

Brisant: Jan H. hat selbst eine fünfjährige Tochter. Bei der Lufthansa-Hotline wurde ihm aber vorab mitgeteilt, dass es keine Probleme geben würde, sollte sie die Maske im Flugzeug verweigern. Dabei wurde auch das Wort «Kulanz» erwähnt.

Maskenpflicht für zweijährigen Knaben im Flugzeug durchgesetzt – hat die Lufthansa überreagiert?

Bei den Pandurevics gab es hingegen keine Kulanz. Aleksandar, Slavica und Yakob mussten vier Stunden am Flughafen von Frankfurt ausharren und einen neuen Flug suchen. Mit United Airlines flog die Familie schliesslich über Washington und Chicago nach Hause.

Statt der geplanten zwölf dauerte die Heimreise insgesamt 36 Stunden. Laut dem Vater habe Yakob bei den drei Flügen kein einziges Mal eine Maske tragen müssen.

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