Die Piloten der Lufthansa wollen in den Streik gehen. Ein Datum dafür ist aber noch nicht bekannt.
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Lufthansa-Maschinen auf dem Airport Frankfurt 2020. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lufthansa-Piloten haben einen Streik beschlossen.
  • Die Vereinigung Cockpit lehnte ein verbessertes Angebot des Unternehmens ab.

Das Tarifringen zwischen der Lufthansa und ihren Piloten bleibt zäh. Die Vereinigung Cockpit lehnte ein verbessertes Angebot des Unternehmens ab, lässt sich für einen Streik aber noch etwas Zeit.

Die Tarifkommission der Vereinigung Cockpit (VC) lehnte am Donnerstag ein nachgebessertes Angebot des Unternehmens ab, wie ein Sprecher berichtete.

Details wurden nicht genannt. Es gehe zwar in die richtige Richtung, sei aber bei weitem noch nicht ausreichend, sagte der Sprecher. Man liege aktuell zu weit auseinander und benötige neben dem Ausgleich der Reallohnverluste auch eine zukunftsfähige Vergütungsstruktur.

Streiks ab sofort möglich

Nach dem entsprechenden Vorstandsbeschluss seien nun ab sofort Streiks möglich, drohte die Gewerkschaft. Konkrete Termine, Streikorte oder Unternehmen nannte sie aber nicht. In Frage kommen die Lufthansa-Kerngesellschaft in Frankfurt und München sowie die Frachttochter Lufthansa Cargo.

Offizieller Anlass für den möglichen Arbeitskampf sind die nach sechs Runden festgefahrenen Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Auch eine nachfolgende Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen hatte bis Ende vergangener Woche kein Ergebnis gebracht.

Die VC verlangt nach eigenen Angaben unter anderem Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr. Sie hatte den vorherigen Tarifvertrag zum 30. Juni gekündigt.

Konflikt um Konzernstrategie

Zudem schwelt ein Konflikt um die künftige Konzernstrategie. Die VC hatte sich in der Vergangenheit die exakte Zahl von 325 Flugzeugen garantieren lassen, die ausschliesslich von den rund 5000 Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden durften, die dem Konzerntarifvertrag unterlagen, um den es auch jetzt wieder geht.

Die Lufthansa hatte unter dem Eindruck der Corona-Krise die entsprechende Zusatzvereinbarung aufgekündigt und begonnen, unter dem Kranich-Logo einen neuen Flugbetrieb (AOC) mit niedrigeren Tarifbedingungen aufzubauen. Die neue Airline mit der internen Bezeichnung «Cityline 2» soll im Europa-Verkehr zahlreiche Flüge der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen.

Laut VC hatten bei der Urabstimmung in der Lufthansa-Passage 97,6 Prozent für den Arbeitskampf gestimmt, bei der kleineren Lufthansa Cargo waren es sogar 99,3 Prozent. Die Beteiligung lag laut Gewerkschaft in beiden Flugbetrieben bei über 93 Prozent. Erforderlich war eine Zustimmung von mehr als 70 Prozent aller Stimmberechtigten.

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