Die Lufthansa und die streikbereiten Piloten haben in den Sondierungsgesprächen kein Ergebnis erzielt. Zuvor zeigte sich die Lufthansa noch kompromissbereit.
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Nachdem das Bodenpersonal die Lufthansa einen ganzen Tag lahmgelegt hat, rüsten sich nun die Piloten für einen Arbeitskampf. - picture alliance / Uwe Anspach/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sondierungsgespräche zwischen der Lufthansa und den Piloten verliefen ergebnislos.
  • Es hatte bereits sechs Verhandlungsrunden gegeben.
  • Beide Parteien wollen jedoch im Gesprächsmodus bleiben.

Bei der Lufthansa-Muttergesellschaft sind die Sondierungsgespräche mit den streikbereiten Piloten zunächst ergebnislos geblieben. Gewerkschaft und Unternehmen bestätigten am Samstag, dass bislang bei mehreren vertraulichen Gesprächen kein Ergebnis erzielt worden ist. «Wir wollen im Gesprächsmodus bleiben und haben daher der Vereinigung Cockpit weitere Termine angeboten, um (...) zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten», sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage.

Die Gewerkschaft schloss weitere Gespräche ebenfalls nicht aus. Das weitere Vorgehen müsse in den nächsten Tagen beraten werden, sagte ein Sprecher.

Zu einem Bericht des Fachportals «aero.de», demzufolge nun ein Streik bei der hochprofitablen Frachttochter Lufthansa Cargo «im Raum steht», sagte der VC-Sprecher: «Es gibt definitiv keinen Streikbeschluss.» Piloten der Lufthansa Cargo hatten in einer Urabstimmung besonders hohe Bereitschaft gezeigt, für ihre Forderungen in einen Arbeitskampf zu gehen.

VC bei Lufthansa streikfähig

Grundsätzlich ist die VC sowohl bei der Lufthansa Passage als auch bei der Cargo nach erfolgreicher Urabstimmung streikfähig. Vor den Sondierungen hatte es bereits sechs offizielle Verhandlungsrunden ohne Ergebnis gegeben.

Die Lufthansa-Spitze hatte zuletzt Kompromissbereitschaft signalisiert und die VC-Teilforderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für das Restjahr 2022 akzeptiert. Zu Forderungen nach einem automatischen Inflationsausgleich ab 2023 und Änderungen in der Tarifstruktur hat es hingegen keine öffentlichen Äusserungen gegeben.

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Die Lufthansa hatte zuletzt Kompromissbereitschaft gezeigt. - AFP/Archiv

Den Piloten war zudem eine erneute Flottenzusage in Aussicht gestellt worden. Damit würde wieder eine bestimmte Anzahl von Flugzeugen aus der Konzernflotte allein den Piloten der Kerngesellschaft Lufthansa vorbehalten.

Die Gründung des geplanten Flugbetriebs «Lufthansa Cityline 2» solle vorerst auf Eis gelegt werden. Dies soll die VC laut «aero.de» in den Sondierungen verlangt haben. Der Konzern will mit dieser Airline Flüge kostengünstiger veranstalten, die bislang von der Lufthansa-Kerngesellschaft selbst erledigt werden.

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