Louvre: Touristen bestaunen nach Raub das zerbrochene Fenster
Nach einem spektakulären Juwelendiebstahl ist der Louvre wieder geöffnet. Doch statt für Mona Lisa interessieren sich viele jetzt für das zerschlagene Fenster.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Juwelenraub im Louvre bestaunen viele Touristen den Tatort vor dem Museum.
- Statt Kunstwerke interessieren sich viele für das eingeschlagene Fenster der Einbrecher.
Nach dem Einbruch in den Louvre drängen sich die Besucher nicht nur im Museum, sondern auch draussen. Direkt gegenüber am Quai François Mitterrand.
Dort zeigt ein schwarzer Vorhang, wo die Diebe durch ein Fenster eingestiegen waren. Diese «Ausstellung» als Selfie ist im Vergleich zum Museum hingegen gratis.
Touristen vor dem Museum vergleichen den Diebstahl mit Hollywood. Ein Ehepaar aus den Niederlanden sagt gegenüber dem britischen «Guardian»: «Wenn das ein Film wäre, würden alle sagen: zu einfach.»
Tatsächlich dauerte der Einbruch kaum vier Minuten. Alles wirkte professionell vorbereitet.
88 Millionen Euro Schmuck verschwunden
Zur Erinnerung: Vier Männer hatten mit einer Teleskopleiter und einer Möbelhebebühne die Fassade erklommen, das Fenster eingeschlagen und zwei Vitrinen aufgebrochen.
Ihr Ziel waren acht Schmuckstücke im Wert von 88 Millionen Euro. Darunter ein Diadem der Kaiserin Eugénie und eine Kette von Napoleon Bonaparte.
Der Louvre gilt als sicherer Ort. Trotzdem stellt sich jetzt die Frage, wie so ein Einbruch möglich war.
Ein Tourist aus Limoges meint zur Zeitung: «Bei Tausenden Fenstern muss man wissen, welches man nimmt. Die wussten genau, was sie tun.»
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Die Türen zur Apollon-Galerie bleiben vorerst geschlossen. Stellwände versperren die Sicht, während die Polizei Spuren sichert. Frankreichs Innenminister verspricht: Über 100 Ermittler arbeiten am Fall.
Personal und Geld fehlen im Louvre
Weil das Museum mit Budget- und Personalknappheit kämpft, muss sich nun die Museumsleitung Fragen stellen. Der französische Präsident Emmanuel Macron ordnete bereits eine Beschleunigung der Verbesserung von Sicherheitsmassnahmen an.
Der Louvre verzeichnete im letzten Jahr fast neun Millionen Gäste, der Raub ändert daran wohl wenig.