Louvre-Raub geschah mit deutschem Lift – Hersteller bastelt Memes
Der beim Einbruch benutzte Möbelaufzug stammt aus NRW. Die Firma Böcker nimmt’s sportlich – und landet mit einem frechen Post einen Treffer.

Das Wichtigste in Kürze
- Beim Juwelenraub im Louvre wurde ein Möbellift der deutschen Firma Böcker verwendet.
- Der Aufzug war zuvor einem Kunden in Frankreich gestohlen worden.
- Die Firma reagiert mit schwarzem Humor und nutzt den Vorfall zu Werbezwecken.
Als Julia Scharwatz am Sonntag die ersten Bilder vom Juwelenraub im Pariser Louvre sahen, erkannten sie sofort: Der dabei verwendete Möbellift stammt aus ihrer eigenen Produktion.
Die Firma Böcker Maschinenwerke im deutschen Werne (Bundesland NRW), die sie gemeinsam mit ihrem Mann betreibt, vertreibt unter anderem solche Aufzüge. Diese werden an Bauunternehmen verkauft und von dort an Endkunden weitervermietet.
Gegenüber «Bild» sagt Scharwatz: «Wir waren schockiert, dass unser Aufzug für einen Raub genutzt wurde.» Zuerst hatte der WDR über die Firma berichtet.
Schwarzer Humor nach dem Schock
Als aber feststand, dass niemand verletzt wurde, nahm das Unternehmen den Vorfall mit schwarzem Humor. Und nutzte ihn für einen Social-Media-Post: «Wenn's mal wieder schnell gehen muss», heisst es dort unter einem Bild des leeren Lifts vor dem Louvre.
Die Aktion kam bei den Followern gut an. Auch das Firmenmotto «Mein Weg nach oben» bekam plötzlich eine neue Bedeutung.
Beim eingesetzten Tatgerät handelt es sich um das Modell Agilo. Es kann Lasten bis zu 400 Kilogramm auf eine Höhe von bis zu 55 Metern befördern. Das ist offensichtlich ausreichend, um Juwelen aus dem Louvre zu transportieren.
Aufzug war bereits vor Jahren gestohlen worden
Wie die Täter an das Gerät gelangten, ist laut Scharwatz mittlerweile klar: Der Aufzug wurde vor Jahren an einen Kunden in Frankreich verkauft.
Dieser hatte ihn später zur Besichtigung angeboten – doch anstatt zu kaufen, entwendeten die vermeintlichen Interessenten den Aufzug. Firmenlogo und Kennzeichen wurden entfernt oder ersetzt.