Londoner Bürgermeister fordert Anerkennung von Palästinenserstaat
Sadiq Khan drängt auf die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Grossbritannien.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan fordert die britische Regierung zur Anerkennung eines palästinensischen Staates auf. «Es kann keine Zweistaatenlösung geben, wenn es keinen lebensfähigen Staat mehr gibt, den man Palästina nennen kann», schrieb der Labour-Politiker in einem Beitrag. Das Vereinigte Königreich müsse «unverzüglich die palästinensische Staatlichkeit» anerkennen.
Grossbritannien müsse deutlich mehr tun, um die israelische Regierung unter Druck zu setzen, damit diese das «schreckliche, sinnlose Töten» im Gaza-Krieg beende, schrieb Khan weiter.
Zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer tödlichen Hungerkrise im Gazastreifen gewarnt. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) lebt inzwischen ein Viertel der Bevölkerung «unter hungernotähnlichen Bedingungen». Das israelische Militär bestreitet, dass es eine «Hungernot» in Gaza gebe.
Khan: Internationale Gemeinschaft muss handeln
Khan schrieb von «hungernden Kindern, die verzweifelt in den Trümmern nach Nahrung suchen». Die internationale Gemeinschaft – Grossbritannien eingeschlossen – müsse mehr tun.
Fast 150 UN-Mitgliedstaaten haben Palästina als Staat anerkannt. Wichtige westliche Länder gehören aber nicht dazu, darunter auch die UN-Vetomächte USA, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien.
Frankreich hatte zuletzt den Willen zu einer Anerkennung bekräftigt, den Schritt aber noch nicht vollzogen. Israel wird etwa von Saudi-Arabien, dem Irak und Syrien nicht anerkannt.