Söldner der sogenannten Wagner-Gruppe kämpfen in der Ukraine nach Einschätzung Grossbritanniens in enger Abstimmung mit regulären russischen Einheiten.
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Die Wagner-Söldner im Ukraine-Krieg Einsatz. (Archiv) - Twitter/@RALee85

Das Wichtigste in Kürze

  • Sind die Wagner-Söldner mittlerweile reguläre Truppen der russischen Armee?
  • Geheimdienst-Infos aus London zufolge ja.
  • Russland bestreitet seit Jahren, dass eine offizielle Verbindung zu den Söldnern besteht.
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Den Kämpfern sei vermutlich die Verantwortung für eigene Frontabschnitte übergeben worden, wie sie sonst normale Armee-Einheiten übernehmen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.

«Dies stellt eine bedeutende Änderung im Vergleich zu vorherigen Einsätzen der Gruppe seit 2015 dar, bei denen sie typischerweise Missionen durchführte, die sich von offenen, grossangelegten regulären russischen Militäraktivitäten unterschieden», hiess es.

Russland bestreitet Verbindung

Diese Integration untergrabe die jahrelangen Behauptungen der russischen Regierung, es gebe keine Verbindungen zwischen dem Staat und privaten Söldner-Gruppen. Bereits zuvor hatte es offiziell unbestätigte Berichte gegeben, wonach die Wagner-Gruppe mit der russischen Regierung um Kreml-Chef Wladimir Putin verstrickt ist. Sie soll auch schon in Syrien, der Zentralafrikanischen Republik und auch früher in der Ukraine gekämpft haben.

Die Rolle habe sich vermutlich deshalb verändert, weil die russischen Streitkräfte einen eklatanten Mangel an Infanterieeinheiten auszugleichen versuchten, hiess es vom Verteidigungsministerium in London. Allerdings sei es «höchst unwahrscheinlich», dass die Wagner-Kräfte ausreichten, um den Verlauf des Krieges wesentlich zu verändern. So hiess es in London weiter.

Glauben Sie an ein baldiges Ende im Ukraine-Krieg?

Der britische Geheimdienst veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar täglich in beispielloser Form Informationen zum Kriegsverlauf.

Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Transparenz im Gegensatz zu Moskau zeigen, Verbündete bei der Stange halten und möglichst Menschen in Russland erreichen, die sonst nur die Kreml-Deutung des Kriegs erreicht. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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