In Lettland müssen nach einem Parlamentsbeschluss alle Objekte, die totalitäre Regime verherrlichen, bis zum 15. November demontiert werden.
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Blick auf Riga. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alle sowjetischen Denkmäler in Lettland müssen laut einem neuen Gesetz abgerissen werden.
  • Besonders das sowjetischen Siegesdenkmal in Riga soll verschwinden.

Ein Gesetz, das die Demontage von sowjetischen Denkmälern vorschreibt, wurde am Donnerstag von der Volksvertretung Saeima in Riga angenommen.

Die Regelung zielt speziell auch auf den Abriss des sowjetischen Siegesdenkmals in Riga. Dessen Demontage wurde bereits zuvor unter scharfen Protesten Russlands vom Stadtrat der lettischen Hauptstadt beschlossen.

Die übrigen von den jeweiligen Städten zu demontierenden Objekte sind von der Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes festzulegen.

Denkmäler des Zweiten Weltkrieges sind besonders umstritten

In Lettland gibt es etwa 300 Denkmäler, Gedenktafeln und Erinnerungsobjekte, die dem Sowjetregime oder der Roten Armee gewidmet sind. Keines davon ist aber so umstritten wie das aus einem 79 Meter hohen Obelisken und mehreren riesigen Bronze-Statuen bestehende Siegesdenkmal.

Denkmal Riga
Das Weltkriegsdenkmal in Riga, Lettland. - keystone

Es wurde 1985 zum 40. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg errichtet. Es gilt als «Denkmal für die Befreier von Sowjet-Lettland und Riga von den deutsch-faschistischen Invasoren».

Lettland war im Zweiten Weltkrieg abwechselnd von Deutschland und der Sowjetunion besetzt. Nach Kriegsende war der Baltenstaat bis 1991 unfreiwillig Teil der Sowjetunion. Die meisten Letten sehen das Denkmal daher nicht als Symbol für den Sieg über Hitler-Deutschland. Sie sehen es für die erneute Besatzung Lettlands durch die Sowjetunion.

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