Nach Wochen auf See ist das Rettungsschiff «Open Arms» immer noch vor der italienischen Insel Lampedusa. Angebote Spaniens lehnten die Helfer ab – bis jetzt?
Open Arms
Das Schiff «Open Arms» der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms wartet im Mittelmeer vor der Küste Lampedusas. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit zweieinhalb Wochen ist das Schiff «Open Arms» auf See.
  • Italien untersagt das Einlaufen. Spanien hingegen bietet nun einen Hafen an.
  • Doch noch scheinen die Flüchtlingshelfer nicht zufrieden.

Seit Tagen bemüht sich die spanische Regierung um eine Lösung im Fall des vor der italienischen Insel Lampedusa ausharrenden Flüchtlingsschiffs «Open Arms». Doch der erhoffte Erfolg blieb bislang aus.

Erst gestern bot Spanien dem NGO-Schiff Algeciras als sicheren Hafen an. Für die Flüchtlingshelfer war die Entfernung von rund 1800 Kilometern jedoch schlichtweg zu weit. Der Grund: Die Lage an Bord sei für eine Überfahrt dieser Art zu kritisch.

So kritisch, dass die Situation am Sonntag nach zweieinhalb Wochen auf See kurzzeitig eskalierte. Flüchtlinge sprangen ins Meer – offenbar um Lampedusa zu schwimmen. Helfer brachten sie zurück an Bord.

«Open Arms» fordert Mithilfe

Heute brachte Spanien dann die beiden Häfen Menorca und Mallorca ins Gespräch. Doch auch dieses Angebot lehnten die Verantwortlichen der «Open Arms» ab – zumindest im ersten Moment.

Denn in einer zweiten Stellungnahme geben sich die NGO-Helfer mit dem Vorhaben weitgehend zufrieden. Jedoch verlangen sie von Italien und Spanien «die notwendigen Mittel» für die Überfahrt.

«Unser Boot liegt nur 800 Meter vor der Küste von Lampedusa und jetzt wollen die europäischen Staaten, dass eine kleine NGO wie unsere nach 18 Tagen Wartezeit noch einmal (...) drei Tage auf See verbringt, bei schlechten Wetterbedingungen und mit 107 erschöpften Menschen an Bord», schrieb die Organisation.

«Open Arms»
Einer der insgesamt 107 Migranten an Bord der «Open Arms» beteten in den frühen Morgenstunden. - EPA

Laut Medien möchte Proactiva, dass die Flüchtlinge auf ein anderes, schnelleres Schiff umsteigen können, um die Überfahrt zu meistern.

Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte am Samstag nach langem Streit 27 unbegleitete Minderjährige von der «Open Arms» an Land gehen lassen, 105 Erwachsene und zwei begleitete Minderjährige mussten aber an Bord bleiben. Seit Donnerstag liegt das Schiff in unmittelbarer Nähe von Lampedusa.

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