Lange Haftstrafen für deutsche Kinderpornografie-Bande
Ein Jahr nach einer deutschlandweiten Razzia verurteilte das Landgericht Mönchengladbach fünf Darknet-Kinderpornografie-Betreiber zu langen Haftstrafen.

Ein Jahr nach einer Razzia in mehreren Teilen Deutschlands gegen eine der grössten Kinderpornografie-Plattformen im Darknet sind die Urteile gegen die Betreiber verkündet worden.
Das Landgericht Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) verurteilte die fünf Männer zu Haftstrafen zwischen fünfeinhalb und elfeinhalb Jahren, in einem Fall mit anschliessender Sicherungsverwahrung.
Den Männern war bandenmässige Verbreitung von Kinderpornografie vorgeworfen worden. Die Strafkammer blieb mit den Urteilen nur geringfügig unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Diese hatte vergangene Woche Haftstrafen zwischen fünfeinhalb und 13 Jahren gefordert.
Bei einem 46-Jährigen wurde zudem die Sicherungsverwahrung angeordnet, da er als gefährlicher Hangtäter mit hoher Rückfallwahrscheinlichkeit eingestuft wurde. Die Urteile gegen vier Angeklagte sind bisher nicht rechtskräftig, der Fünfte hat das Urteil akzeptiert. Alle fünf Angeklagten hatten die Vorwürfe im Prozess eingeräumt.
Darknet-Plattform für Kindesmissbrauch aufgedeckt
Die Männer waren demnach als Moderatoren oder Administratoren einer Darknet-Plattform aktiv. Nutzer aus aller Welt hatten auf dieser Plattform mit dem Namen «Alice in Wonderland» Fotos und Videos ausgetauscht, die schweren sexuellen Missbrauch von Mädchen zeigten, darunter auch Babys.
Die Verteidiger der fünf Angeklagten hatten in ihren Plädoyers eingeräumt, dass ihre Mandanten «schlimmste Straftaten» begangen hätten. Die Strafkammer müsse aber bei der Strafzumessung würdigen, dass die Männer alle gestanden und dem Gericht so eine aufwendige und langwierige Beweisaufnahme erspart hätten.
Auf die Spur der nun Verurteilten waren Ermittler bereits 2019 im Rahmen eines Verfahrens in Bayern gekommen. Dabei stiessen sie auf einen Nutzer aus Duisburg (Nordrhein-Westfalen), der den Beamten seine Zugangsdaten zu dem Kinderpornografie-Forum übergab.
Nach mehrjährigen Ermittlungen schlugen die Ermittler Ende September 2024 zu, nahmen die Angeklagten fest und legten die Plattform still. Bei der Grossrazzia in sechs Bundesländern wurde umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt.










