Am Sonntag ist auf dem Lago Maggiore ein Boot gesunken. Unter den Insassen: lauter israelische und italienische Agenten. Was haben sie auf dem See gesucht?
Bootsunfall Lago Maggiore
Einsatzkräfte der Feuerwehr holen das gesunkene Boot auf dem Lago Maggiore mit Ballons an die Oberfläche. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bootsunglück auf dem Lago Maggiore gibt weiter Rätsel auf.
  • Die Agenten an Bord könnten an einer Geheimdienst-Operation teilgenommen haben.
  • Eine Zeitung spricht von russischem Kapital, Immobilien und Finanzinvestitionen.

Das Bootsunglück, das sich am Pfingstsonntag auf dem Lago Maggiore ereignet hat, wird immer rätselhafter. An Bord waren 21 Mitarbeiter des italienischen und israelischen Geheimdienstes. Die grosse Frage lautet: Was haben sie auf dem Boot gemacht?

Die Tageszeitung «Corriere della Sera» hat dazu recherchiert – und ihre Geschichte wäre eine Top-Vorlage für den neuen «James Bond». Es geht um reiche Russen, Finanzinvestitionen und Immobilien. Womöglich haben die Agenten an einer grossen Geheimdienst-Operation teilgenommen.

Offizielle Version: Agenten trafen sich auf Lago Maggiore zu Geburtstagsfeier

Fakt ist: Der italienische und der israelische Geheimdienst arbeiten von jeher eng zusammen. Die von der italienischen Staatsanwaltschaft genannte Vermutung, die Agenten hätten sich nur zu einer Geburtstagsfeier getroffen, ist eher unwahrscheinlich. Eine offizielle Verlautbarung vonseiten der Geheimdienste gibt es nicht.

Lago Maggiore
Der Präsident der Region Lombardei sagte, dass der «sehr schwere Vorfall» auf dem Lago Maggiore durch eine Windhose ausgelöst wurde. - epa

Stattdessen weist der «Corriere della Sera» auf den nahen Finanzplatz Tessin hin. Dort liesse sich das geltende Exportverbot für russisches Kapital umgehen. Auffällig seien zudem zahlreiche Investitionen von Russen in Immobilien rund um den See. Es liege also nahe, dass die Geheimagenten aus diesem Grund vor Ort waren.

Ursache für Kentern könnte Fall-Böe gewesen sein

Bei dem Bootsunfall waren vier Menschen, darunter drei Agenten, ums Leben gekommen. Zur Ursache, wieso das Boot gekentert ist, gibt es verschiedene Vermutungen. Wahrscheinlich ist eine Art Fall-Böe, die in der Region immer mal wieder auftritt.

Von den 21 Agenten und den beiden Besatzungsmitgliedern konnten sich 19 schwimmend ans Ufer des Lago Maggiore retten. Die 13 israelischen Geheimdienstler wurden sofort ausgeflogen. Zu den italienischen Agenten ist nichts bekannt.

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