Nach dem Kentern eines Bootes im Lago Maggiore ist der Leichnam eines ehemaligen israelischen Geheimdienstlers in dessen Heimat gebracht worden.
tote lago maggiore
Nach einem Bootsunglück auf dem Lago Maggiore suchten die Rettungskräfte am Samstagabend nach Vermissten. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Boots-Unglück auf dem Lago Maggiore wurde eine Leiche in die Heimat überstellt.
  • Der verstorbene Ex-Mossad-Agent sei nach Israel überführt worden, so Premier Netanjahu.
  • Er habe sich «jahrzehntelang der Sicherheit Israels gewidmet», so das Präsidentenbüro.

Das gab das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch im Auftrag des Mossad bekannt.

Israels Auslandsgeheimdienst habe «einen lieben Freund verloren, einen engagierten und professionellen Mitarbeiter, der sein Leben jahrzehntelang, auch nach seiner Pensionierung, der Sicherheit des Staates Israel gewidmet hat», hiess es in der Mitteilung. Der Sarg sei am Morgen angekommen. Details zum Toten wurden nicht genannt.

Der Mann war am Pfingstsonntag zusammen mit drei anderen Passagieren ums Leben gekommen, als ein für eine Feier genutztes Hausboot mit mehr als 20 Menschen an Bord während eines Unwetters mit starken Winden im norditalienischen Lago Maggiore unterging. Zwei Todesopfer waren ebenfalls bei einem Geheimdienst beschäftigt, dem italienischen. Zudem starb die Ehefrau des Skippers und Besitzers des Hausbootes. Die Staatsanwaltschaft von Busto Arsizio ermittelt nach dem Unglück.

Geheimdienst-Party-Teilnehmer verliessen Provinz bereits

Weil alle Passagiere den Erkenntnissen nach bei italienischen und israelischen Geheimdiensten beschäftigt sind oder waren, gibt es Spekulationen um den Grund für das Zusammentreffen. Staatsanwalt Carlo Nocerino sagte der «Bild»-Zeitung, er gehe davon aus, «dass sie sich einfach auf einer Geburtstagsfeier getroffen haben». Nach dem Unfall reisten alle Überlebenden schnell aus der Provinz Varese ab, wie Medien übereinstimmend berichteten. Die Israelis wurden laut der Nachrichtenagentur Ansa mit einem Privatjet ausser Landes gebracht, der normalerweise für sensible und offizielle Flüge benutzt wird.

Unterdessen versuchten die Einsatzkräfte am Mittwoch weiter, das Boot zu bergen und an Land zu bringen. Nachdem Versuche zu Wochenbeginn gescheitert waren, erwägte die Feuerwehr offenbar den Einsatz eines Spezialkrans. Auf Videos war zu sehen, wie das Boot zwar mit Ballons aus rund 15 Metern Tiefe zum Teil an die Oberfläche geholt wurde. Danach gelang es zunächst aber nicht, das Gefährt ans Ufer zu ziehen.

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