Wegen «Präsidentenbeleidigung» war eine ehemalige kurdische Parlamentsabgeordnete nach Griechenland geflohen. Am Mittwoch stellte sich Leyla Birlik der Polizei.
Recep Tayyip Erdogan kontrolliert den ganzen Nordwesten Syriens.
Recep Tayyip Erdogan kontrolliert den ganzen Nordwesten Syriens. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine ehemalige kurdische Parlamentsabgeordnete floh aus der Türkei nach Griechenland.
  • Leyla Birlik soll 2015 den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan beleidigt haben.
  • Am Mittwoch stellt sie sich der Polizei in Alexandroupoli.

Eine ehemalige kurdische Parlamentsabgeordnete ist aus der Türkei geflohen und hat Asyl in Griechenland beantragt. Leyla Birlik, die von der türkischen Justiz wegen «Präsidentenbeleidigung» verurteilt wurde, habe sich am Mittwoch der Polizei in der Grenzstadt Alexandroupoli gestellt, hiess es am Freitag aus Polizeikreisen.

Zuvor hatte die 44-jährige demnach illegal die türkisch-griechische Landgrenze überquert. Birlik stellte den Angaben zufolge einen Antrag auf Asyl wegen politischer Verfolgung in ihrem Heimatland.

Beleidigung von Erdogan

Laut der türkischen Nachrichtenagentur DHA war die frühere Abgeordnete aus der mehrheitlich kurdischen Provinz Sirnak im Südosten der Türkei im Januar in Abwesenheit zu einem Jahr und neun Monaten Haft verurteilt worden. Sie soll demnach im Jahr 2015 den türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan beleidigt haben.

Im November 2016 war die kurdische Politikerin wegen des Vorwurfs der «Terrorpropaganda» und der angeblichen Mitgliedschaft in der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) festgenommen worden, wie der Sender CNN-Türk berichtete. Bis Januar 2017 war Birlik demnach in Haft, wurde dann aber unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt.

Die Beziehungen zwischen Ankara und Athen sind angespannt. Seit dem Putschversuch im Juli 2016 beantragten hunderte Türken Asyl in Griechenland.

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