Matteo Renzi, Chef der aus der Koalition ausgetretenen Italia Viva, hat seine Enthaltung bei einem möglichen Vertrauensvotum über die Regierung angekündigt.
Italiens Senat stimmt über Haushalt für 2021 ab
Matteo Renzi (l), Gründer der Partei Italia Viva, spricht bei einer Abstimmung über den Haushalt für 2021 im Senat. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Italiens Regierungsbündnis ist wegen des Streits um Corona-Hilfen auseinandergebrochen.
  • Bei einem möglichen Vertrauensvotum würde Matteo Renzi seine Stimme enthalten.
  • Seine Partei, Italia Viva, ist aus der Regierungskoalition ausgetreten.

In der Regierungskrise in Italien hat der Chef der aus der Koalition ausgetretenen Partei Italia Viva, Matteo Renzi, seine Enthaltung bei einem möglichen Vertrauensvotum über die Regierung angekündigt. Ministerpräsident Giuseppe Conte will sich Anfang kommender Woche im Parlament in Rom zum Bruch des Mitte-Links-Bündnisses äussern.

«Vielleicht werden sie einen Sieg nach Zahlen haben, aber ich habe einen politischen Weg gewählt, Conte wählte das Risiko», sagte Ex-Ministerpräsident Renzi der italienischen Zeitung «La Stampa» (Freitag). Zugleich schloss er eine Rückkehr in das Regierungsbündnis jedoch nicht aus. Auf die Frage, ob er eine Stimme abgeben werde, antwortete Renzi in dem Interview: «Ich enthalte mich.»

Italiens Regierung war am Mittwoch mitten in der Pandemie wegen des Streits um milliardenschwere Corona-Hilfen der EU auseinandergebrochen. Würde Italien Gelder aus dem Euro-Rettungsschirm abrufen und etwa die Mittel für Schulen und das Gesundheitssystem erhöhen, sei eine Rückkehr seiner Partei Italia Viva in das Bündnis denkbar, sagte Renzi, der einen Sitz im Senat, der kleineren der beiden Parlamentskammern, hat.

Am Montag und Dienstag will sich der parteilose Conte im Parlament zur Krise äussern. Dabei werden Vertrauensabstimmungen erwartet. Italienische Medien spielen derweil verschiedene Szenarien durch, wie es weitergehen könnte. Die Optionen reichen von einer Neubildung des Kabinetts mit anderen Koalitionspartnern bis hin zu vorgezogenen Wahlen und einer Regierung ohne den parteilosen Conte.

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