Die russischen Behörden haben eine Razzia bei Marina Owsjannikowa durchgeführt. Die Journalistin aus Moskau machte mit Kritik am Krieg auf sich aufmerksam.
Ukraine Krieg
Marina Owsjannikowa hat in Russland im Fernsehen gegen den Ukraine-Krieg protestiert. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Journalistin Marina Owsjannikowa kam es zu einer Hausdurchsuchung.
  • Sie soll die russische Armee diskreditiert haben.
  • Immer wieder kritisiert Owsjannikowa die militärische Spezialoperation in der Ukraine.

Die russischen Behörden haben bei der Journalistin Marina Owsjannikowa wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee eine Hausdurchsuchung durchgeführt.

Die Sicherheitsbeamten seien in das Haus eingedrungen, ohne die Ankunft von Owsjannikowas Rechtsbeistand abzuwarten, teilte der Anwalt Dmitri Sachwatow der Bürgerrechtsinitiative OWD-Info zufolge am Mittwoch mit.

Owsjannikowa, die schon mehrere Geldstrafen wegen ihrer Kritik am russischen Angriffskrieg bezahlen musste, droht nun eine lange Haftstrafe.

Owsjannikowa mit «Putin ist ein Mörder»-Plakat

Laut Sachwatow könnten die Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit der jüngsten Protestaktion Owsjannikowas stehen, wo sie im Moskauer Stadtzentrum in Sichtweite des Kremls ein Plakat mit der Aufschrift «Putin ist ein Mörder, seine Soldaten Faschisten» hochgehalten hatte. Nach der Gesetzesverschärfung können Handlungen, die die russischen Streitkräfte diskreditieren, mit einer Haftstrafe von bis zu 15 Jahren bestraft werden.

Owsjannikowa hatte als Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens im März in einer Live-Sendung ein Protestplakat gegen den Krieg gezeigt. Darauf stand: «Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen».

Dafür bekam die bis dahin als linientreu geltende Redakteurin weltweit Anerkennung. Nach der Aktion lebte sie zwischenzeitlich im Ausland und berichtete für die deutsche Zeitung «Welt».

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