Trotz Kritik an der konkreten Umsetzung ist Russlands Führung nach eigenen Angaben zur kurzfristigen Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine bereit.
Mit Getreide beladener Frachter
Mit Getreide beladener Frachter - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat das Getreideabkommen mit der Ukraine am Montag verlängert.
  • Der Kreml will das als «eine Art Geste guten Willens» verstanden wissen.
  • Russland pocht darauf, dass auch der Westen seine Seite des Deals einzuhalten habe.

«Das ist so eine Art Geste guten Willens von Russland in der Hoffnung darauf, dass nach Ablauf so langer Zeit die Bedingungen und Verpflichtungen, die bestimmte Seiten auf sich genommen haben, erfüllt werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland hatte der Verlängerung am Montag zugestimmt.

Moskau beklagt, dass westliche Sanktionen die Ausfuhr russischer Lebens- und Düngemittel behindern. Peskow wiederholte nun Vorwürfe, Versprechungen über eine Erleichterung russischer Exporte von Lebensmitteln und Dünger nicht eingehalten zu haben. UN-Generalsekretär António Guterres sei «es leider nicht gelungen, die blinde Mauer des kollektiven Westens zu durchschlagen», sagte er.

Nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor gut einem Jahr hatte die russische Marine auch die Schwarzmeerhäfen des Nachbarlandes blockiert. Unter Vermittlung der UN und der Türkei wurde im Sommer 2022 ein Getreideabkommen geschlossen, das die Freigabe der ukrainischen Häfen unter anderem für den Getreideexport vorsah. Die ursprünglich für 120 Tage vereinbarte Initiative wurde im Herbst um weitere 120 Tage verlängert. Nun jedoch will Moskau das Abkommen nur noch um 60 Tage strecken. Die Vereinbarung gilt als wichtig für die weltweite Lebensmittelsicherheit.

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