Kreml erwartet unter Rutte keinen neuen Nato-Kurs
Russland erwartet von der Nato unter dem neuen Generalsekretär Mark Rutte keine Kursänderung. In der Bündnispolitik werde es nichts Neues oder Bedeutendes geben, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Russland gibt immer wieder an, sich durch die Nato in seiner Sicherheit bedroht zu sehen.
Mit dieser Begründung führt Moskau auch den Krieg gegen die Ukraine, um eine Mitgliedschaft des Landes in dem Bündnis zu verhindern. Rutte hat Jens Stoltenberg als Nato-Generalsekretär abgelöst. Peskow erinnerte daran, dass Rutte als niederländischer Regierungschef mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Vergangenheit wiederholt Gespräche geführt hatte.
Vergangene Beziehungen und aktuelle Spannungen
Es habe eine Zeitlang die Hoffnung in Moskau gegeben, dass gute und pragmatische Beziehungen aufgebaut werden könnten. «Aber dann war klar, dass die Niederlande eine ziemlich unversöhnliche Position eingenommen haben, eine Position des kompletten Ausschlusses von Kontakten mit unserem Land», sagte Peskow. Putin war 2013 in den Niederlanden, wo Rutte damals Regierungschef war.
Die Beziehungen zwischen Russland und den Niederlanden sind auch zerrüttet. Dies, weil vor zehn Jahren am 17. Juli 2014 die Passagiermaschine MH17 von Amsterdam nach Malaysia über der damals von prorussischen Separatisten kontrollierten Ostukraine abgeschossen wurde. Alle 298 Menschen an Bord, die meisten waren Niederländer, starben bei dem Angriff mit einer russischen Rakete.