Kosovos Parlamentspräsident wirbt um deutsche Investitionen

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Deutschland,

Das Feldlager der deutschen Bundeswehr im Kosovo soll zu einem Innovations- und Ausbildungspark werden. Dazu sollen deutsche Investitionen ins Land finden.

Ein Feldlager der deutschen Bundeswehr in Norwegen. (Symbolbild)
Ein Feldlager der deutschen Bundeswehr in Norwegen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Bundeswehr ist aus Prizren im Kosovo abgezogen.
  • Nun soll das Feldlager in einen Innovations- und Ausbildungspark umgewandelt werden.
  • Der dortige Parlamentspräsident wirbt dafür um deutsche Investitionen.

Der Parlamentspräsident des Kosovo, Kadri Veseli, hofft nach dem Abzug der Bundeswehr aus dem Feldlager in der Stadt Prizren auf Investitionen deutscher Firmen. «Mein Ziel ist, dass mehr deutsche Firmen in den Kosovo kommen und weniger Kosovaren das Land verlassen. Für uns ist es wichtig, Arbeitsplatze zu schaffen und die Leute im Land zu halten», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Das bisherige Feldlager der Bundeswehr soll nach fast 20 Jahren in einen Innovations- und Ausbildungspark umgewandelt werden. Deutschland schiebt das Projekt mit an. Veseli war bis Donnerstag zu einem Besuch in Berlin und traf auch den Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble (CDU).

«Wir hoffen, dass es Investitionen deutscher Firmen in Prizren gibt, aber nicht nur dort, sondern im ganzen Land», sagte Veseli. «Kosovo ist ein kleines Land, das aber strategisch ganz gut positioniert ist: nur zwei Stunden entfernt von der Adria und zweieinhalb Stunden vom Hafen Thessaloniki in Griechenland.»

Steuererleichterung für Investoren

Kosovo wolle «auf dem Balkan das attraktivste Land für Investitionen werden», sagte er. Es gebe ein Programm, ausländischen Investoren Landflächen gratis zur Verfügung zu stellen. Er kündigte die Beseitigung bürokratischer Hindernisse und Steuererleichterung an.

Die Entwicklung im benachbarten Mazedonien und dessen Beziehungen zu Griechenland seien auch für den Kosovo wichtig, sagte er. Serbien rief er dazu auf, den Kosovo – eine einstige serbische Provinz – als unabhängigen Staat anzuerkennen. Veseli erteilte allen Überlegungen für einen Gebietstausch mit Serbien zur Beilegung des langen Konflikts eine Absage: «Gebietstausch ist keine Option.»

Das fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo war vor zehn Jahren von Serbien abgefallen und ist heute von mehr als 110 Ländern völkerrechtlich anerkannt. Serbien will seine frühere Provinz wieder zurückhaben. Eine Aussöhnung mit dem Kosovo ist für den EU-Kandidaten Serbien die zentrale Bedingung für die weitere Annäherung an Brüssel.

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