Im Kosovo sind die Corona-Zahlen tief. Trotzdem rät der Gesundheitsminister zu Vorsicht und der Gefahr einer Einschleppung der Omikron-Variante.
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Junge feiern im Sommer das Ende des Club-Lockdowns im Kosovo. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kosovo wurden in den letzten Monaten selten über 20 Neuinfektionen gemeldet.
  • Trotz der guten Corona-Lage rät der Gesundheitsminister zu Vorsicht.
  • Sollte die Omikron-Variante auftauchen, könnten neue Verschärfungen notwendig werden.

Im Kosovo werden seit Mitte Oktober selten mehr als 20 Ansteckungen mit dem Coronavirus pro Tag gemeldet. Im selben Zeitraum sind täglich drei oder weniger Tote zu beklagen. In dem Balkanland mit 1,8 Millionen Einwohnern hoffen viele, dass es mit der Pandemie vorbei ist.

Der kosovarische Gesundheitsminister Rafik Latifi teilt jedoch diesen Optimismus nicht. «Ich würde mir gewiss wünschen, ein Ende verkünden zu können. Aber ich kann es nicht», sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in der Hauptstadt Pristina. «Um uns herum spielt sich viel ab, wir dürfen die Wachsamkeit nicht ablegen, wir müssen vorsichtig bleiben.»

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Über die Feiertage erwartet der Kosovo viele Reisende aus dem Ausland. Doch mit ihnen kommt die Gefahr der Omikron-Variante. - Keystone

In den bisherigen Wellen litt der Kosovo wie die anderen Länder der Region schwer. Fast 3000 Menschen starben mit oder am Coronavirus. Das anscheinend dauerhafte Abflachen der letzten Welle erklären Experten mit der im Schnitt recht jungen Bevölkerung des Landes. Zudem sei sie seit Pandemiebeginn mit ihrer relativ weitgehenden durchseucht worden.

Omikron im Kosovo noch nicht nachgewiesen

Latifi, der seit rund einem Monat im Amt ist, warnt auch wegen der Omikron-Variante vor zu grosser Nachlässigkeit. Bisher wurde sie im Kosovo nicht nachgewiesen. «Wenn sie bei uns auftaucht, könnte sie uns, so wie sie mutiert und sich ausbreitet, Schwierigkeiten bereiten», so Latifi.

Hunderttausende Kosovaren arbeiten im Ausland. Bei ihren Heimaturlauben während der Feiertage könnten einige von ihnen die neue Variante einschleppen.

Wenn es nötig ist, würden die Massnahmen wieder verschärft, betonte der Minister. Ansonsten arbeite er intensiv daran, die Impfkampagne voranzutreiben. 44 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

Der hohe Anteil an Kindern und Jugendlichen lässt die Rate niedrig erscheinen. Unter den über 18-Jährigen sind aber schon 60 Prozent, unter den über 60-Jährigen knapp 70 Prozent vollständig geimpft.

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