Köln: Erster regulärer Streik bei Ford
In Köln haben Mitarbeitende von Ford ihren geplanten Streik aufgenommen. Zum ersten Mal in der Geschichte ds Standorts liegt dort die Arbeit still.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Kölner Ford-Werks haben die Beschäftigten die Arbeit niedergelegt. Seit Beginn der Frühschicht stehen die Produktionsbänder still, und Streikposten der IG Metall versammeln sich vor dem Werkstor.
Die Gewerkschaft will mit diesem Schritt den Druck auf das Unternehmen in den laufenden Verhandlungen erhöhen. Die Stimmung unter den Mitarbeitenden ist angespannt, viele fühlen sich vom Unternehmen im Stich gelassen.
Fronten in Köln bleiben verhärtet
Kaffee und Brötchen gibt es für die Streikenden, doch die Unsicherheit über die Zukunft überwiegt. Ford hatte zwar kurz vor Streikbeginn ein neues Angebot vorgelegt, jedoch bleiben die Fronten verhärtet.

Nach zwölf ergebnislosen Verhandlungsterminen hatte die IG Metall die Gespräche ausgesetzt. In einer Urabstimmung sprachen sich die Beschäftigten mit deutlicher Mehrheit für den Streik aus.
Forderungen der Belegschaft: Sicherheit und Perspektive
Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht laut «Tagesschau» der geplante Abbau von 2'900 Stellen, der bis 2027 umgesetzt werden soll. Die Beschäftigten in Köln fordern nicht nur den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, sondern auch einen Sozialtarifvertrag.
Dieser soll sie im Falle einer Insolvenz absichern, nachdem der Mutterkonzern aus den USA eine wichtige finanzielle Zusage zurückgezogen hat. Ford Köln produziert derzeit zwei Elektromodelle, die sich am Markt nur schwer behaupten, wie «Express» berichtet.
Die Arbeitnehmervertretung fordert daher eine langfristige Perspektive für den Standort. Bislang gibt es vom Management keine konkreten Pläne für neue Fahrzeugmodelle in Köln.
Zwischen Frust und Hoffnung
Ford selbst hält sich während der laufenden Verhandlungen mit öffentlichen Stellungnahmen zurück. Das Unternehmen äussert sich weder zum Streik noch zu den Forderungen der Belegschaft.
Die Beschäftigten hoffen, dass der Streik die nötige Aufmerksamkeit erzeugt und die Verhandlungen wieder in Gang bringt. Wie es weitergeht, ist derzeit offen.