Bis Ende Mai werden die Ryanair-Flüge ausfallen. Der Gewinn dürfte auf eine knappe Milliarde schrumpfen.
Ryanair Milliarde
Ryanair wird wohl bis Ende Mai am Boden bleiben. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Flugausfälle für Ryanair werden wohl bis Ende Mai anhalten.
  • Dadurch muss der Billigflieger grosse Umsatzeinbrüche in Kauf nehmen.

Europas grösster Billigflieger Ryanair wird von der Corona-Pandemie immer schwerer getroffen. Mindestens im April und Mai dürfte die Flotte der Fluggesellschaft noch weitgehend am Boden bleiben. Dies teilte der Konzern am Freitag in Dublin mit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis Ende März) blieben die Iren gerade noch so in der angepeilten Prognosespanne beim Jahresgewinn.

Vor Sonderposten dürfte dieser zwischen 0,95 und 1,0 Milliarden Euro liegen und damit am unteren Ende des Ausblicks. So hiess es auf Basis vorläufiger Zahlen. Angaben ohne Ausklammerung der Sonderposten lagen noch nicht vor.

300 Millionen Euro müssen von Milliarde noch abgezogen werden

Von der knappen Milliarde noch abziehen muss Ryanair jedenfalls rund 300 Millionen Euro. Diese dürften wegen der Flugausfälle als Verlust bei Sicherungsgeschäften für den Kerosinpreis anfallen. Im März brachen die Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahresmonat um 48 Prozent auf nur noch 5,7 Millionen Fluggäste ein.

Corona-Krise - Ryanair
Ryanair macht dieses Geschäftsjahr wohl nur eine knappe Milliarde Gewinn vor Abzügen. - dpa

Für das gesamte Jahr ergibt sich damit zwar noch ein Plus von 4 Prozent auf 149 Millionen Passagiere. Das eigentliche Ziel, auf 154 Millionen Gäste zu kommen, verfehlte Ryanair aber wegen der Reisebeschränkungen und des Zusammenbruchs der Nachfrage. Derzeit führt Ryanair weniger als 20 Flüge täglich aus und damit nur rund ein Prozent der sonst üblichen Anzahl.

Ryanair besitzt noch 3,8 Milliarden Euro Barmittel

Eine Prognose für das gerade begonnene Geschäftsjahr hält das Management um Chef Michael O'Leary aktuell für unmöglich. Das Unternehmen habe eine der widerstandsfähigsten Bilanzen in der Branche. Es verfüge zum Ende des Geschäftsjahres trotz nur einer Milliarde Gewinn über Barmittel von 3,8 Milliarden Euro. Mit 327 Maschinen seien drei Viertel der eigenen Flugzeugflotte unbelastet und schuldenfrei.

Um die Kasse zu schonen und Kosten zu senken, hat das Management zu harten Massnahmen gegriffen. Ab sofort würden für April und Mai alle Gehaltszahlungen um die Hälfte gekürzt, auch in der oberen Führungsriege. Das Unternehmen bemüht sich nun nach eigenen Angaben um Lohnersatzregelungen wie Kurzarbeitergeld. Investitionen werden ebenfalls verschoben.

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