Auch Klima-Aktivisten verreisen gerne. Doch wenn man predigt, dass Fliegen umweltschädlich ist, kommt es nicht gut an, wenn man dann um die halbe Welt fliegt.
Klimawandel
Klima-Aktivisten der «Letzten Generation». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eigentlich hätten zwei Aktivisten der «Letzten Generation» vor Gericht erscheinen müssen.
  • Doch stattdessen flogen die beiden in die Ferien – ausgerechnet nach Bali.
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«Fliegen ist schädlich für das Klima!» Diesen Spruch lassen Klima-Aktivisten gerne fallen, wenn sie beispielsweise Flughäfen blockieren. Oder auch wenn sie unterstreichen wollen, dass man die Strecke nach Paris auch ganz gemütlich per Zug hätte zurücklegen können.

Besonders aktivistisch ist die «Letzte Generation» unterwegs. Die Aktivisten haben in der Vergangenheit mit Aktionen wie «Sich-auf-die-Strasse-kleben» oder eben Flughafen-Blockierungen von sich reden gemacht.

Auf Bali statt vor Gericht – trotz Klimawandel

Doch auch Klima-Aktivisten sind nur Menschen. Und Menschen fliegen halt gerne in die Ferien.

Das kam nun ans Licht. Während Luisa (22) und ihr Freund Yannick (24) im September für das Klima noch Strassen blockierten, hoben sie im Januar in den Urlaub ab. Und zwar ausgerechnet nach Bali.

Die Ferieninsel ist bekannt für ihre schönen Strände und Natur – doch sie liegt nicht gerade um die Ecke. Aufgeflogen sind die beiden Klima-Kleber, weil sie eigentlich am Montag hätten vor Gericht erscheinen müssen.

Umweltaktivismus
Eine Aktivistin der «Letzten Generation» blockiert eine Strasse. - Keystone

Luisa war als Zeugin geladen, Yannick als Angeklagter. Der Grund: Nötigung auf der Autobahn B 10 im September.

Doch auf Nachfrage des Richters stellte sich heraus, dass die beiden 11'500 Kilometer weit weg in den Ferien waren. Dies berichtet die «Bild»-Zeitung. Damit produzieren die beiden eine Menge CO₂ – rund acht Tonnen. Deutsche Medien sprechen von «Doppelmoral».

Kann man Klima-Aktivist sein, aber als Privatperson in die Ferien fliegen?

Die Aktivisten versuchen, sich zu verteidigen: «Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer. Das muss man auseinanderhalten.» So lässt sich ein Sprecher der «Letzten Generation» zitieren.

Ob diese Begründung gut ankommt, bleibt jetzt mal dahingestellt...

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