Zoos haben hohe Energierechnungen, sie können Gas- und Stromverbrauch aber aus Tierschutzgründen nicht einfach kürzen. Ein kleiner Privatzoo wagt einen Rettungsversuch – mithilfe eines niedlichen Reptils.
Ein Beulenkrokodilbaby schwimmt in der Tropenhalle des «Seelter Reptilienhuus», einem privat geführten Zoo im niedersächsischen Saterland, durch das Wasser.
Ein Beulenkrokodilbaby schwimmt in der Tropenhalle des «Seelter Reptilienhuus», einem privat geführten Zoo im niedersächsischen Saterland, durch das Wasser. - Hauke-Christian Dittrich/dpa

Ein kleiner Privatzoo aus dem niedersächsischen Landkreis Cloppenburg sucht einen Paten für ein Krokodilbaby. Das in Mittelamerika beheimatete Beulenkrokodil kam aus deutscher Nachzucht bei einem professionellen Reptilienhalter in den seit 2019 bestehenden Zoo, sagte Florian Häselbarth, der Chef des Zoos «Seelter Reptilienhuus» ist.

Mit der Suche nach dem Paten verbinde der rein ehrenamtlich betriebene Zoo auch eine finanzielle Hoffnung, sagte Häselbarth. Denn mit dem neuen Jahr seien die drastisch gestiegenen Energiekosten nicht mehr aus den Eintrittspreisen zu finanzieren: «Ab Januar werden wir im Monat doppelt so viel zahlen müssen wie bisher.» Gesucht werde ein Pate, der längerfristig zuverlässig Geld spenden wolle.

Zoo droht ohne Patenschaft die Schliessung

Sollte sich kein Pate finden, drohe dem Zoo mit seinem 60 bis 70 Tieren die Schliessung. Für die Tiere sei dank der Vernetzung mit anderen Zoos allerdings in diesem Fall gesorgt, versicherte Häselbarth, der Biologielehrer von Beruf ist.

Der Zoo ist laut Häselbarth als regulärer Zoo anerkannt und nimmt auch an Artenschutzprogrammen teil. Keiner der grossen Zoos in Deutschland habe so viele verschiedene Reptilienarten. Der Zoo nimmt auch vernachlässigte Reptilien auf, die von der Polizei und der Feuerwehr bei Einsätzen in Privathaushalten gefunden werden. Erst im Oktober wurde eine in Bremerhaven gefundene Giftschlange aufgenommen.

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