Deutsche Kinderärzte raten uneingeschränkt zur Impfung von Kindern und werben auch dafür. Schulschliessungen müsste unbedingt verhindert werden.
Corona-Impfstoff
Corona-Impfstoff - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutschen Kinderärzte empfehlen die Corona-Impfung allen Kindern ab 12 Jahren.
  • Der Nutzen würde gegenüber den Risiken deutlich überwiegen.
  • Pfizer hat bereits die Zulassung für Kinder ab 12 Jahren beantragt.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin rät Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu einer Corona-Impfung.

«Nachdem Daten von über zehn Millionen Kindern und Jugendlichen erhoben wurden, empfehle ich die Impfung den über 12-Jährigen heute allgemein und uneingeschränkt», sagte der Vorsitzende der Gesellschaft, Jörg Dötsch, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Samstagsausgaben). «Ich werbe dafür so dringlich wie bei Erwachsenen.»

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Die Europäische Arzneimittelbehörde hat die Impfstoffe von Biontech und Moderna ab 12 Jahren zugelassen. Foto: Fabian Sommer/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Risiko-Nutzen-Abwägung falle eindeutig zugunsten der Impfung aus, sagte er dem RND. Dötsch riet mit Blick auf die Pandemie-Bekämpfung an Schulen zu einem «Zwischenweg»: «Wir wollen weiterhin keine Durchseuchung der Kinder, aber wir wollen auch unbedingt vermeiden, dass die Jüngsten nochmal unter den Folgen der Schulschliessungen und der Isolationsmassnahmen leiden müssen», sagte er. Die Infektionszahlen seien «nicht mehr das Entscheidende, auch nicht dann, wenn sie regional sehr hoch sind».

Pfizer hat Zulassung ab 5 Jahren beantragt

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte bereits im August Corona-Impfungen für alle Menschen im Alter ab zwölf Jahren empfohlen. Impfstoffe der Hersteller Biontech und Pfizer sowie Moderna sind regulär für sämtliche Menschen ab zwölf Jahren zugelassen.

Der Mainzer Impfstoff-Hersteller Biontech beantragte derweil am Freitag zusammen mit dem US-Partnerunternehmen Pfizer in der EU die Zulassung seines Corona-Impfstoffs auf Fünf- bis Elfjährige. Die beiden Unternehmen teilten mit, dass sie dafür Daten aus einer klinischen Studie bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA eingereicht haben.

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