Festnahmen nach mutmasslicher Mohammed-Karikatur in Türkei

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Türkei,

Vier Mitarbeiter eines türkischen Satiremagazins wurden wegen einer mutmasslichen Mohammed-Karikatur festgenommen.

Protest in Istanbul
Vor dem Büro eines Magazins in Istanbul kam es zu Protesten gegen eine mutmaßliche Mohammed-Karikatur. Männer riefen Parolen wie «Es lebe die Scharia». (Archivbild) - keystone

In der Türkei sind vier Menschen in Zusammenhang mit einer mutmasslichen Karikatur des Propheten Mohammed in einem Satiremagazin festgenommen worden. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya teilte am Montagabend auf der Plattform X Videos der Festnahmen des Grafikers, Zeichners, Chefredakteurs und des Geschäftsführers des Magazins «Leman». Darauf ist zu sehen, wie Polizisten sie teils grob abführen.

Gegen das Magazin werde wegen der öffentlichen Verunglimpfung religiöser Werte ermittelt, teilte Justizminister Yimaz Tunc mit. In einer Stellungnahme auf X widersprach «Leman» der Darstellung. Es handele sich bei der Karikatur nicht um den Propheten Mohammed.

Ausschreitungen und Proteste folgten

In der Nähe des Bürogebäudes des Magazins im Stadtteil Beyoglu war es am Sonntagabend zu wüsten Szenen gekommen, nachdem sich eine Gruppe von Männern zum Protest gegen die mutmassliche Karikatur versammelt hatte. Berichten zufolge riefen sie Parolen wie: «Es lebe die Scharia.» Laut der Nachrichtenplattform «Birgün» wurden etwa Fensterscheiben und Türen an dem Gebäude beschädigt.

Das zuständige Gouverneursamt in Beyoglu verhängte am Dienstagmorgen ein eintägiges Demonstrations- und Versammlungsverbot für den Stadtteil.

Anschuldigungen von übertriebener Gewalt

Die Anwaltsvereinigung CHD schrieb in einer Stellungnahme auf X, bei der Festnahme sei übertriebene Gewalt gegen die Mitarbeiter des Magazins angewendet worden und sprach von «Folter». Das Vorgehen sei als Angriff auf Oppositionelle im Land zu verstehen. Die Regierung wolle sie mit derartigem Vorgehen zum Schweigen bringen.

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Kommentare

User #2845 (nicht angemeldet)

Das gute daran ist, dass Information sich per Internet sich wesentlich rascher verbreitet als Bücher.

User #2845 (nicht angemeldet)

Im Mittelalter wurde die Bedeutung der Kirche Bonzen durch den Buchdruck gebodigt, heute werden Slam Anführer durch die informations Korrektur aus dem Internet entfernt.

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