Russland: Ukraine holt Kinder aus besetzten Gebieten zurück
Kiew hat Kinder aus von Russland besetzten Gebieten in die Ukraine zurückgeholt. Laut Schätzungen wurden mehr als 19'000 Kinder und Jugendliche verschleppt.

Die Ukraine wirft Russland vor, Tausende Minderjährige aus den besetzten Regionen verschleppt zu haben. Nun gelang es, eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen zurückzuholen, berichtet die Nachrichtenagentur «dpa».
«Jahrelang lebten sie unter Druck und Angst», schreibt der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak auf Telegram.
Die Rückführung erfolgte im Rahmen einer Initiative des ukrainischen Präsidenten und in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Ukrainische Behörden und der Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez waren beteiligt.
Kinder zwischen 3 Monaten und 18 Jahren zurückgeholt
Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sind zwischen drei Monaten und 18 Jahren alt. Wie viele Kinder aus Russland zurückgeholt wurden, teilten die Behörden nicht mit.
Unter ihnen befindet sich auch ein Junge mit Behinderung, wie der «Stern» berichtet. Bereits in der Vergangenheit konnten einige Kinder auf internationalem Weg in die Ukraine zurückgeführt werden.
Russland bestreitet, Kinder zu verschleppen
Laut ukrainischen Schätzungen wurden mehr als 19’000 Kinder und Jugendliche aus den besetzten Gebieten verschleppt. Der Hilfsorganisation «Terre des hommes» waren im Juli mindestens 19'546 Fälle bekannt.

In Russland werden die verschleppten Kinder oft umerzogen und teilweise zur Adoption freigegeben. Human Rights Watch berichtet, rund 32'000 Heimkinder aus der Ukraine befänden sich aktuell in russisch kontrollierten Gebieten.
Von russischer Seite werden die Vorwürfe weiterhin bestritten.