KI als Co-Autor bei Wettlesen um den Bachmann-Preis

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Österreich,

Beim renommierten Literaturwettbewerb stellte ein Teilnehmer einen teilweise von Künstlicher Intelligenz verfassten Text vor – zur amüsierten Reaktion der Jury.

Bachmann-Preis
Beim Bachmann-Preis wird vor Publikum und einer strengen Jury gelesen. (Archivbild) - dpa

Bei dem renommierten Literaturwettbewerb stellen Schreibtalente unveröffentlichte Texte vor. Einer wurde teils von Künstlicher Intelligenz erstellt. Die Jury reagiert amüsiert.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz macht auch vor dem Wettlesen um den Bachmann-Preis nicht Halt. Am ersten Tag des Literaturwettbewerbs im österreichischen Klagenfurt präsentierte der Autor Max Höfler einen absurden Text, in den er Kommentare eingebaut hatte, die mit dem KI-Programm ChatGPT erstellt worden waren.

Mit KI-generierten Sätzen wie «Wie viel Zeit hast du mit deinem Gedöns verschwendet?», «Klar, bisschen übertrieben, aber trotzdem irgendwie witzig!» lieferte der österreichische Schriftsteller die Kritik an seinem Beitrag gleich selbst mit. Die Jury und das Publikum im Saal reagierten amüsiert auf Höflers Performance, in der er auch Fotos präsentierte. «Ich fand das ganz sympathisch», sagte etwa der für seine strengen Urteile bekannte Juror Philipp Tingler.

Familiendramen dominierten den ersten Tag des diesjährigen Lesemarathons. Die in Hamburg lebende Schriftstellerin Nefeli Kavouras überzeugte die Jury mit ihrem berührenden Text «Zentaur», in dem eine Frau und ihre Teenager-Tochter abwechselnd den langsamen Sterbeprozess ihres Ehemannes beziehungsweise Vaters schildern. Fast jedes Jahr seien in Klagenfurt Texte zum Sterben im Programm, bemerkte der Jury-Vorsitzende Klaus Kastberger. Dieser sei «einer der besten und interessantesten», urteilte er.

Fatima Khan bewegt mit Text über Krieg und Migration

Gemischte Reaktionen gab es unter anderem für die Autorin Fatima Khan. In ihrem Text «Madonna in den Trümmern» stellte sie die Weltkriegs-Wunden ihrer Heimatstadt Köln dem Zerfallsprozess einer Migrantenfamilie gegenüber, die wie Khan aus Bangladesch stammt.

Von Donnerstag bis Samstag präsentieren insgesamt 14 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Texte. Kay Matter und Nora Osagiobare mit ihren Beiträgen aus der Schweiz werden am Freitag und am Samstag lesen. Am Sonntag gehen die 49. Tage der deutschsprachigen Literatur mit der Preisverleihung zu Ende.

Der mit 25'000 Euro dotierte Hauptpreis erinnert an die aus Klagenfurt stammende Literatin Ingeborg Bachmann (1926-1973). Voriges Jahr gewann ihn der Heidelberg lebende Autor Tijan Sila für seinen Text «Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde».

Kommentare

Weiterlesen

tijan sila
1 Interaktionen
Ingeborg-Bachmann-Preis

MEHR IN NEWS

Trump
Zollstreit
Maria Sacharowa
Streit um Medien
Chios Waldbrand
1 Interaktionen
Griechen-Insel

MEHR AUS ÖSTERREICH

Benko
1 Interaktionen
Landgericht Wien
Bikepark
Salzburg (Ö)
Mountainbiker
In Österreich
Formel 1 Cadillac Bottas
3 Interaktionen
Aktuell Reservist