Kaschmir-Krise: 4000 Festnahmen seit Beginn

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Planet Erde,

Aufgrund der Kaschmir-Krise sind 4000 Personen festgenommen worden. Sie wurden aus Angst vor Unruhen inhaftiert.

Kaschmir Krise
Soldaten einer indischen Grenzsicherheitseinheit patrouillieren inmitten der Kaschmir-Krise an einem Grenzzaun zu Pakistan bei Akhnoor. - Channi Anand/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im indischen Teil Kaschmirs wurden mehr als 4000 Personen verhaftet.
  • Regierungskreisen zufolge fürchten sich die Behörden vor Unruhen.
  • Eine umstrittene Regelung erlaubt eine Inhaftierung ohne Anklage von bis zu zwei Jahren.

Mindestens 4000 Menschen sind im indischen Teil Kaschmirs seit der Aufhebung des Sonderstatus' der Region festgenommen worden. Das berichteten Regierungsvertreter. Inhaftierte werden aus Region ausgeflogen.

Aus Angst vor Unruhen hätten die Behörden tausende Menschen inhaftiert, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Regierungskreisen. «Die meisten wurden aus Kaschmir ausgeflogen, weil die Gefängnisse hier belegt sind», sagte ein Beamter, der anonym bleiben wollte. Die Regierung äusserte sich bislang nicht offiziell zur Zahl der Festnahmen.

Umstrittene Regelung

Neu Delhi hatte vor rund zwei Wochen den Sonderstatus mit Autonomierechten für den Bundesstaat Jammu und Kaschmir gestrichen. Zudem hatte es eine Ausgangssperre in der Region verhängt. Der Bundesstaat soll zudem aufgeteilt und der unmittelbaren Kontrolle Neu Delhis unterstellt werden.

Kaschmir krise
Aktivisten der religionsübergreifenden Kommission für Frieden und Harmonie protestieren in Solidarität mit Kaschmir. - Fareed Khan/AP/dpa

Die Menschen würden im Namen des sogenannten «Gesetzes für öffentliche Sicherheit» festgehalten, berichtete der Beamte. Dabei handelt es sich um eine umstrittene Regelung. Sie erlaubt es den Behörden, Bürger ohne Anklage oder Gerichtsverfahren bis zu zwei Jahre zu inhaftieren.

Mehrere Behördenvertreter, auch von Polizei und Sicherheitskräften der Stadt Srinagar, bestätigten AFP die Zahl. Ein Polizeivertreter sprach sogar von «rund 6000 Menschen», die nach ihrer Festnahme in Srinagar medizinisch untersucht worden seien. Sie würden zunächst in das Zentralgefängnis von Srinagar gebracht und später mit Militärflugzeugen ausgeflogen.

Festnahmen um Kaschmir-Krise «notwendig»

Die indischen Behörden weigern sich bislang, die Zahl der Festnahmen anzugeben. Sie bestätigten lediglich, dass nach Aufhebung des Sonderstatus über hundert Lokalpolitiker, Aktivisten und Akademiker inhaftiert worden waren.

Die «wenigen vorbeugenden Festnahmen» seien notwendig gewesen, um den Frieden in der Region zu wahren, teilten die Behörden mit. Eine «zusammenfassende Zahl» der Inhaftierungen gebe es nicht, erklärte ein Sprecher der Regierung des Bundesstaats Jammu und Kaschmir.

Kaschmir Krise
Kaschmir-Krise: Soldaten überwachen eine leere Strasse während der Ausgangssperre. - Dar Yasin/AP/dpa

In den vergangenen Tagen kam es wiederholt zu schweren Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. Am Samstag wurden nach Angaben eines Regierungssprechers bei Auseinandersetzungen rund um die Stadt Srinagar acht Menschen verletzt.

Die Kaschmir-Krise reicht bis zur Unabhängigkeit des ehemaligen Britisch-Indien und der Abspaltung Pakistans 1947 zurück. Zweimal, 1947 und 1965, führten Indien und Pakistan Kriege um die mehrheitlich muslimische Region.

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