Erneut verteidigt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Bau eines Kanals durch Istanbul.
Arbeiter sind an der Baustelle für die erste Brücke des Kanal-Projektes am Rande des Sazlidere-Staudamms im türkischen Istanbul im Einsatz. Foto: Emrah Gurel/AP/dpa
Arbeiter sind an der Baustelle für die erste Brücke des Kanal-Projektes am Rande des Sazlidere-Staudamms im türkischen Istanbul im Einsatz. Foto: Emrah Gurel/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Emrah Gurel
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Das Wichtigste in Kürze

  • Recep Tayyip Erdogan plant einen Bau eines Kanals.
  • Experten warnen vor irreparablen Schäden am Ökosystem um Istanbul.

Anlässlich der Grundsteinlegung für eine neue Brücke hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut den Bau eines Kanals durch Istanbul verteidigt. Er sagte, nun werde der Grundstein für eine erste Brücke über den künftigen Istanbul-Kanal gelegt, die auch Teil einer neuen Autobahn sei.

Ekrem Imamoglu, der Istanbuler Bürgermeister, kritisierte die Grundsteinlegung bereits im Vorfeld als «Täuschung». Die Brücke habe nichts mit dem Kanal zu tun, sondern sei Teil eines lang im Voraus geplanten Autobahnprojekts. Pläne für den Brücken-Bau gebe es bereits seit 2006.

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Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. (Archivbild) - Keystone

Erdogan will seit langem eine alternative Wasserstrasse zu der Meerenge Bosporus bauen lassen. Der «Kanal Istanbul» - geplant zwischen Marmarameer und Schwarzem Meer - gilt als ambitioniertes und umstrittenes Prestigeprojekt des Präsidenten. Experten warnen vor irreparablen Schäden am Ökosystem um Istanbul - und davor, dass Trinkwasserressourcen gefährdet würden.

Innerhalb von sechs Jahren solle der Kanal-Bau beendet werden, so Erdogan. Er sei unter anderem notwendig, weil der Schiffsverkehr auf dem Bosporus kontinuierlich zunehme. Nach einer Statistik der Direktion für Küstensicherheit nimmt die Anzahl der Schiffe seit einigen Jahren ab, ihre Grösse und ihr Gewicht nehmen insgesamt zu.

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