Jüdisches Museum Wien diskutiert Zuschreibung von Hautfarbe

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Österreich,

Das Jüdische Museum Wien zeigt die Ausstellung «Schwarze Juden, Weisse Juden?» zu Hautfarbe, Vorurteilen und Identität.

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Das Jüdische Museum in Wien. (Archivbild) - keystone

Das Jüdische Museum Wien (JMW) eröffnet am 22. Oktober die Ausstellung «Schwarze Juden, Weisse Juden?». Sie diskutiert, welche Hautfarben Juden zugeschrieben werden und wie sich diese Zuschreibungen historisch entwickelten.

Dabei wird der Blick auf Hautfarbe an der Schnittstelle von Rassismus und Antisemitismus thematisiert, wie das Museum erklärt.

Eine Frage der Hautfarbe?

Die Ausstellung zeigt historische und zeitgenössische Beispiele von Fremd- und Selbstwahrnehmung. Sie fragt, ob Juden als weiss, nicht-weiss oder schwarz gelten und wie diese Zuschreibungen soziale Vorurteile und Diskriminierung prägen.

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Juden wurden jahrhundertelang immer wieder zu Sündenböcken gemacht. Im Spätmittelalter für die Pest. Zwischen 1346 und 1353 fielen der Seuche 25 Millionen Menschen zum Opfer. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/ROBERT MICHAEL

Die Kuratoren betonen, dass Begriffe wie «Schwarz» und «Weiss» in der Schau mehr soziale Konstrukte als Hautfarben sind. So berichtet es «VOL.at» weiter.

Damit spiegeln sie die gesellschaftliche Ordnung nach Hautfarbe wider.

Jews of Color im Fokus

Im Fokus stehen Stereotypisierungen, denen weltweit vor allem Jews of Color ausgesetzt sind. Die aktuelle Eskalation im Nahostkonflikt habe das Vorurteil gestärkt, Juden seien weisse Kolonialherren.

Die Ausstellung zeigt demgegenüber die vielfältige Geschichte jüdischer Migration und Vertreibung auf allen Kontinenten. Ausstellungsstücke sind unter anderem Buntstiftsets mit zwölf Hautfarben und historische Fotos.

Warst du schon einmal im Jüdischen Museum in Wien?

Auch Social-Media-Aktionen jüdischer Aktivisten gegen rechtsextreme Online-Kampagnen werden laut «VOL.at» präsentiert. Videos etwa zeigen Israelis verschiedener Herkunft, die ironisch die Rolle «weisser Kolonialisten» hinterfragen.

Ausstellung bis April 2026 zu sehen

Weitere Kapitel beleuchten intersektionale Solidarität. Werke wie Aaron Hodge Silver Greenbergs «Black Lives Matter» verbinden jüdische und antirassistische Kämpfe sichtbar.

Dabei wird die gemeinsame Haltung gegen Diskriminierung hervorgehoben.

Die Ausstellung läuft bis 26. April 2026 an der Dorotheergasse 11 und soll zum kritischen Nachdenken über Hautfarbe anregen. Museum und Kuratorenteam sehen sie als wichtige Stimme in aktuellen Debatten um Identität, Rassismus und Antisemitismus.

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