Johnson-Kritik von offiziellem Beamten-Account

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Ein Tweet auf dem offiziellen Account der britischen Berufsbeamten sorgte für Wirbel. Dessen Inhalt: eine ungewöhnlich kritische Bemerkung über Boris Johnson.

Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Tweet auf dem offiziellen Account der britischen Berufsbeamten sorgte für Wirbel.
  • Dabei handelte es sich um eine ungewöhnlich kritische Bemerkung über Boris Johnson.
  • Die Regierung löschte den Tweet und kündigte an, diesem nachzugehen.

Eine ungewöhnlich kritische Bemerkung über Premierminister Boris Johnson vom offiziellen Account der britischen Berufsbeamten (Civil Service) hat am Sonntag in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. Darin hiess es: «Arrogant und beleidigend. Können Sie sich vorstellen, wie es ist, mit diesen Wahrheitsverdrehern zusammenzuarbeiten?»

Wer die Nachricht geschrieben hatte, war zunächst unklar. Sie bezog sich offenbar auf eine Pressekonferenz, bei der Johnson seinen umstrittenen Berater Dominic Cummings gegen Vorwürfe verteidigte, die Lockdown-Regeln des Landes verletzt zu haben.

Medien hatten zuvor berichtet, dass Cummings Ende März mit seiner an Covid-19 erkrankten Frau und seinem Sohn quer durchs Land zu seinen Eltern gefahren war, um dort in Selbstisolation zu gehen. Von allen Seiten hagelte es daraufhin Rücktrittsforderungen. Doch Johnson hielt an Cummings fest.

Dominic Cummings, Berater des britischen Premiers Boris Johnson, steht unter Beschuss, weil er die Lockout-Regeln der Regierung nicht eingehalten haben soll. (Archiv)
Dominic Cummings, Berater des britischen Premiers Boris Johnson, steht unter Beschuss, weil er die Lockout-Regeln der Regierung nicht eingehalten haben soll. (Archiv) - sda - Keystone/EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

Regierung handelt sich noch mehr Spott ein

Stattdessen kündigte die Regierung an, dem kritischen Tweet nachzugehen. «Ein nicht autorisierter Tweet wurde heute Abend von einem Regierungskanal gesendet. Die Nachricht wurde entfernt und wir untersuchen die Angelegenheit.»

Doch damit handelte sie sich noch mehr Spott ein. Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling antwortete darauf: «Wenn Sie rausgefunden haben, wer es war, lassen Sie es uns wissen, ich will denen ein Jahresgehalt geben.»

Ex-Fussballstar und BBC-Moderator Gary Lineker twitterte: «Eine nicht autorisierte Reise wurde von einem Regierungsberater unternommen. Der Berater wird nicht entfernt und wir untersuchen die Angelegenheit nicht.»

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