Spanien setzt auf Normalisierung: Sechs inhaftierte Separatisten dürfen in ihrer Heimatregion die U-Haft absitzen.
Katalonien
Die Flagge Kataloniens. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere inhaftierte Separatisten werden in katalanische Gefängnisse verlegt.
  • Die Verlegung findet voraussichtlich zwischen Mittwoch und Donnerstag statt.
  • Mit dem Zugeständnis setzt Pedro Sánchez auf Normalisierung der gegenseitigen Beziehung.

Der frühere Vizechef der spanischen Krisenregion Katalonien, Oriol Junqueras, und fünf weitere inhaftierte Separatisten werden in Gefängnisse ihrer Heimatregion verlegt. Die Politiker waren im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums im vergangenen Oktober festgenommen worden und sitzen seither in Madrid in U-Haft – jedoch hatten sie darum gebeten, in katalanische Haftanstalten gebracht zu werden.

Die Politiker würden voraussichtlich zwischen Mittwoch und Donnerstag verlegt, teilte das spanische Innenministerium am Montag mit. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur «Europa Press» werden vier der Politiker in ein Gefängnis bei Barcelona gebracht, die zwei anderen in das weiter nordöstlich gelegene Figueres bei Girona. Junqueras und seinen Mitstreitern werden Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vorgeworfen.

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Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez. - Keystone

Mit dem Zugeständnis will der neue Ministerpräsident Pedro Sánchez offenbar zur Normalisierung der Beziehungen mit der nordostspanischen Region beitragen, deren Regierung eine Abspaltung von Spanien anstrebt. Der Sozialist Sánchez hatte gleich nach seiner Amtsübernahme Anfang Juni erklärt, er strebe eine Entspannung der festgefahrenen Situation an. Am 9. Juli will er sich in Madrid mit dem neuen Regionalpräsidenten Quim Torra treffen.

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