Lukaschenko dementiert weiterhin eigene Angriffspläne auf die Ukraine. Dennoch steigen in Belarus die militärischen Aktivitäten.
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Alexander Lukaschenko bei einer Militärübung. - BELTA/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der belarussische Zivilschutz hat Waffen vom Verteidigungsministerium erhalten.
  • Zudem gibt es rund 5000 unterirdische Anlagen, die als Bombenschutzkeller dienen können.
  • Der Grenzschutz in Belarus hat seine Einheiten an der Grenze verstärkt.

In der Ex-Sowjetrepublik Belarus steigen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die eigenen militärischen Aktivitäten. «Jetzt haben wir alle Waffen vom Verteidigungsministerium erhalten, die wir bekommen sollten, und haben sie in den Waffenkammern gelagert», teilte der Chef des belarussischen Zivilschutzes, Wadim Sinjawski, am Sonntag im Staatsfernsehen mit. Es seien zugleich Einheiten gebildet worden, die zusammen mit dem Militär «zur Verteidigung des Vaterlands» herangezogen werden könnten, versicherte Sinjawski.

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Russische Soldaten und Soldaten aus Belarus bei einer gemeinsamen Übung im Februar. - MINISTRY OF DEFENCE REPUBLIC OF BELARUS/AFP

Der ranghohe Beamte sprach zugleich von rund 5000 unterirdischen Anlagen, die in Belarus als Bombenschutzkeller verwendet werden könnten. Der belarussische Grenzschutz teilte derweil mit, seine Einheiten an der Grenze «wegen der verstärkten Aufklärungstätigkeit der Ukraine» verstärkt zu haben.

Putin schickt 9000 Soldaten nach Belarus

Zuvor hatte Russland am Sonntag die ersten von insgesamt 9000 Soldaten für eine gemeinsame Truppe nach Belarus entsandt. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte am vergangenen Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekanntgegeben. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen.

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Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, spricht mit Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus, während eines Treffens in Sotschi. - dpa

Lukaschenko dementiert weiterhin eigene Angriffspläne auf die Ukraine. Minsk behauptet vielmehr, dass die Nato und die Ukraine eine Attacke planten. Die Spannungen sind in den letzten Wochen gestiegen, nachdem russische Flugzeuge wieder von belarussischem Territorium aus die Ukraine bombardiert haben.

Schon zu Kriegsbeginn hatte das russische Militär belarussisches Gebiet als Aufmarschbasis für den Angriff auf die Ukraine genutzt. Belarus gilt als engster Partner Russlands – und hat sich in der UN-Vollversammlung als eines von fünf Ländern gegen die Verurteilung des russischen Angriffs ausgesprochen.

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