ID-Fahrer verklagen VW wegen Lenkrad
Aufgrund mehrer Unfälle mit dem Lenkrad-Touchfeld des ID haben amerikanische Autofahrer eine Sammelklage gegen VW erhoben.

VW führte 2019 bei neuen Modellen wie dem Golf 8 berührungsempfindliche Touchfelder am Lenkrad ein. Diese kapazitiven Touchfelder ersetzten herkömmliche Tasten und sollten für ein modernes Bedienkonzept sorgen.
Aber seitdem stiessen sie auf viel Kritik wegen mangelnder Intuitivität und Ablenkung. Kunden und Profis bemängelten seit dem Start, dass die Bedienung über die Touchfelder im Alltag oftmals unsicher und unübersichtlich sei.
VW reagiert auf Kundenfeedback
Inzwischen reagiert VW darauf, so «Autor Motor und Sport»: Beim Golf 2024 sind echte Tasten zurückgekehrt, ein Schritt, der auch in anderen Baureihen folgen soll.
Trotz dieser Anpassungen gibt es weiterhin Diskussionen, da die Touchfelder als Ursache für mehrere Unfälle verantwortlich gemacht werden. Zwei VW ID.4-Fahrer aus den USA haben deshalb eine Sammelklage eingereicht.
VW erhält nach Unfällen mit dem ID.4. eine Sammelklage
Die Kläger aus Massachusetts und Connecticut behaupten, dass die Touchfelder am Lenkrad ihres VW ID.4 unabsichtlich die adaptive Geschwindigkeitsregelung aktivieren. Diese unerwünschte Aktivierung könne zu plötzlichem, unkontrolliertem Beschleunigen führen und habe bereits gefährliche Unfälle verursacht.
Beide Fahrer waren in Unfälle verwickelt, bei denen es zwar keine schweren Personenschäden gab, jedoch beträchtliche Sachschäden entstanden. Insbesondere berichtete eine Klägerin von mehreren Vorfällen beim Einparken, bei denen das Fahrzeug ungebremst gegen Hindernisse fuhr.

Die Kläger argumentieren laut «Autor, Motor und Sport, VW habe trotz Kenntnis von Kundenbeschwerden keine nötigen Massnahmen ergriffen. Sie fordern Schadensersatz und werfen VW Betrug sowie Verletzung von Verbraucherschutzgesetzen vor, da keine angemessenen Reparaturen oder Entschädigungen angeboten wurden.
Technische Details und Reaktionen
Die Touchfelder am VW-Lenkrad sind links für Assistenzsysteme und rechts für das Infotainment verantwortlich. Aufgrund ihrer hohen Sensibilität passiert es leicht, dass Funktionen ohne bewusstes Zutun aktiviert werden, berichtet «autoblog.com».
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA begann im Sommer 2024 eine Untersuchung zu Vorfällen mit VW-Modellen. Trotz dieser Untersuchung ist bislang kein offizieller Rückruf erfolgt.

Parallel reagiert VW auf die Kritik in Deutschland und plant eine Rückkehr zu konventionellen Tasten am Lenkrad. Das neue Bedienkonzept der kommenden Modelle soll benutzerfreundlicher sein und versehentliche Bedienfehler verhindern.