Die IAEA hat bislang keine Anzeichen von Sprengstoff beim AKW Saporischschja gefunden. Der Zugang zu den Dächern ist aber weiterhin verwehrt.
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Ein russischer Soldat vor dem besetzten AKW Saporischschja. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die IAEA fordert weiterhin Zugang zu den Dächern des AKW Saporischschja.
  • In den inspizierten Teilen der Anlage gab es keine Anzeichen von Sprengstoff.
  • Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das AKW sprengen zu wollen.
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Experten der Internationalen Atomenergiebehörde warten weiterhin auf Zugang zu den Dächern des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja. Die Spezialisten hätten Anfang der Woche weitere Inspektionen der Anlage vorgenommen, dabei aber bisher keine sichtbaren Anzeichen von Sprengstoff oder Minen entdeckt, sagte IAEA-Direktor Rafael Grossi laut einem Bericht der Behörde vom Donnerstag. Die IAEA verlange aber weiterhin Zugang zu den Dächern der Reaktoren und ihrer Turbinenhallen, so Grossi.

Der Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, hatte vor gut einer Woche Vorwürfe einer angeblich von Moskau geplanten Sprengung des Atomkraftwerks Saporischschja zurückgewiesen.

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IAEA-Präsident Rafael Grossi kurz vor der Abfahrt Richtung Saporischschja. (Archivbild) - keystone

Russische Truppen hatten das AKW kurz nach Beginn des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs vor fast 17 Monaten besetzt. Mehrfach geriet die Anlage unter Beschuss, was trotz ihres Herunterfahrens international die Sorge vor einer Atomkatastrophe steigerte.

Seit Monaten verdächtigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, gezielt ein Unglück an der Nuklearanlage zu provozieren, entweder durch Beschuss oder durch Verminung. Anfang Juli spitzten sich die Vorwürfe zu. Es hiess, ein Anschlag stehe unmittelbar bevor. Inzwischen hat sich die Lage wieder etwas beruhigt.

Die IAEA, die eigene Beobachter auf dem Gelände des AKW hat, hatte auf dem Höhepunkt des Streits erklärt, keine Anzeichen für eine Verminung zu sehen. Gleichzeitig berichteten die internationalen Atomexperten aber auch, dass die Anlage früher schon vermint worden war. Zudem hätten sie nicht Zugang zu allen Bereichen des Kraftwerks.

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