Angesichts der anhaltend riskanten Situation am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja reist der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, kommende Woche erneut zu der von Russland besetzten Anlage.
IAEA-Chef Grossi
IAEA-Chef Grossi - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grossi: Sicherheitslage in von Russland besetzter Anlage weiterhin «prekär».

Grossi werde vor Ort «aus erster Hand die ernste atomare Sicherheitslage an der Anlage» untersuchen, teilte die IAEA am Samstag in Wien mit. Der IAEA-Chef hatte das grösste Atomkraftwerk Europas nach seiner Besetzung durch die russische Armee schon einmal besucht.

«Trotz unserer Präsenz in der Anlage seit nunmehr sieben Monaten ist die Lage im Atomkraftwerk Saporischschja immer noch prekär», erklärte Grossi. «Die Gefahren für die atomare Sicherheit sind allzu offensichtlich ebenso wie die Notwendigkeit, jetzt zu handeln, um einen Unfall zu verhindern.» Dafür werde er weiter «alles in meiner Macht Stehende» tun, betonte der IAEA-Chef. Er hat die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das Akw vorgeschlagen.

Russland hatte das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine kurz nach Beginn seines Angriffskrieges im Feburar 2022 eingenommen und hält es seitdem besetzt. Seit Monaten beschuldigen sich Moskau und Kiew gegenseitig, für Angriffe um und auf das Atomkraftwerk verantwortlich zu sein.

Der Beschuss hat bereits mehrmals zu einer Abkopplung des Kraftwerks vom ukrainischen Stromnetz gesorgt – dann müssen Notgeneratoren einspringen. Für einen sicheren Betrieb der Anlage ist eine zuverlässige Versorgung mit Strom vonnöten.

Im September 2022 war Grossi mit einem Expertenteam zu dem Akw gereist. Seitdem ist die IAEA dauerhaft mit Fachleuten vor Ort präsent. Der für Februar vorgesehene erneute Austausch der Experten verzögerte sich laut IAEA wege der «sehr herausfordernden Umstände» vor Ort. Auf seiner zweiten Reise nach Saporischschja wird Grossi nach Angaben der IAEA ebenfalls von einem Expertenteam begleitet.

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