100 Franken: Armee zahlt Frauen jetzt einen BH-Zuschlag
Soldatinnen können BH-Käufe von 100 Franken alle drei Jahre vergütet bekommen. Damit will das Militär auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht nehmen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Armee zahlt Soldatinnen einen BH-Zuschlag von 100 Franken alle drei Jahre.
- Dafür werden weiterhin keine Büstenhalter vom Militär gestellt.
- Das VBS rät auf BHs mit Metallbügel zu verzichten, um das Verletzungsrisiko zu senken.
Für 51 Millionen Franken hat die Schweizer Armee das «modulare Bekleidungs- und Ausrüstungssystem» (kurz MBAS) beschafft. Seit 2023 werden die Soldatinnen und Soldaten mit dem System, das bis auf die Unterhose alles umfasst, ausgerüstet.
Der BH aber fehlt – obwohl sich nicht jeder Büstenhalter für den Einsatz in der Armee eignet. Deshalb bezahlt die Armee nun seinen weiblichen Angehörigen einen BH-Zuschlag, wie «RTS» berichtet.
Gegenüber «CH Media» bestätigt Armeesprecherin Delphine Schwab-Allemand diesen Zuschlag. «Weil jede Frau individuelle Bedürfnisse hat, haben wir uns dafür entschieden, dass sie ihre BHs selbst aussuchen können.» Die Quittungen können sie einreichen und erhalten dann alle drei Jahre 100 Franken vergütet.
Die rund 2300 Frauen, die in der Schweizer Armee dienen, wurden vor einigen Wochen in einem Schreiben darüber informiert. Darin wurde ihnen auch geraten, keine BHs mit Metallbügeln zu tragen.
Denn durch diese besteht beim Tragen einer schusssicheren Weste eine höhere Verletzungsgefahr. Es ist das erste Mal, dass Sport- oder bügellose BHs offiziell empfohlen werden.
Schwab-Allemand betont dann auch, dass mit dem Zuschlag die Sicherheit der Frauen erhöht werden soll. Durch den steigenden Frauen-Anteil in der Armee sei das Thema seit Längerem diskutiert worden.
Aktuell sind bloss 1,6 Prozent der Schweizer dienstleistenden Frauen. In den letzten Jahren hat die Armee Massnahmen prüfen lassen und teils umgesetzt, um das Militär für sie attraktiver zu machen.
Eine der viel diskutierten – und belächelten – Anpassungen betraf ebenfalls die Unterwäsche: So bekommen Frauen seit einigen Jahren andere Unterhosen als ihre männlichen Kameraden.