Erneut wurden mehrere Hundert Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. Derzeit sind gleich drei Seenotrettungsboote von privaten Organisationen unterwegs.
Menschen sitzen in einem Schlauchboot. Die «Ocean Viking» kam am Samstagmorgen nach eigenen Angaben mehr als 50 Menschen in der libyschen Such- und Rettungszone zu Hilfe. Foto: Flavio Gasperini/SOS Mediterranee/dpa
Menschen sitzen in einem Schlauchboot. Die «Ocean Viking» kam am Samstagmorgen nach eigenen Angaben mehr als 50 Menschen in der libyschen Such- und Rettungszone zu Hilfe. Foto: Flavio Gasperini/SOS Mediterranee/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstagmorgen haben Seenotretter-Boote fast 500 Menschen an Bord aufgenommen.
  • Diese seien vor der tunesischen Küste auf einem mehrstöckigen Holzboot gewesen.
  • Die privaten Organisationen helfen auf dem Mittelmeer Migranten, die in Not geraten.

Die Crews mehrerer privater Seenotretter-Organisationen haben am Sonntag Hunderte Bootsmigranten im zentralen Mittelmeer gerettet. Am frühen Morgen nahmen die «Ocean Viking» und die «Sea-Watch 3» ungefähr 400 Menschen in einer fünfstündigen Rettungsaktion an Bord. Dies teilte die in Berlin ansässige Organisation Sea-Watch mit. Die Crews der beiden Schiffe hatten in den Tagen zuvor schon Menschen aus Seenot gerettet.

Laut SOS Mediterranee, zu denen die «Ocean Viking» gehört, befand sich das Einsatzgebiet am Sonntagmorgen in tunesischen Gewässern. Die Menschen seien auf einem mehrstöckigen Holzboot gewesen. An der Rettung beteiligt war auch das Segelboot «Nadir» der deutschen Organisation ResQship.

Fast 500 Menschen gerettet

An Bord der «Ocean Viking» waren Stand Sonntagmorgen nach Angaben der Organisation fast 450 Menschen. Die «Sea-Watch 3» hatte ebenfalls Dutzende Gerettete auf ihrem Schiff. Sechs waren von der italienischen Küstenwache auf Gesuch der Crew wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes am Freitag von Bord geholt worden.

Von Libyen und Tunesien aus steigen Migranten immer wieder in Boote, um über das Mittelmeer in die EU zu gelangen. Die Überfahrt ist gefährlich, oft geraten die überfüllten Kähne in Seenot. Nach UN-Angaben starben in diesem Jahr 930 Migranten im zentralen Mittelmeer.

Ocean Viking
Die Ocean Viking rettet Migranten aus Seenot. - keystone

Die privaten Organisationen kritisieren, dass die Menschen immer wieder von den Küstenwachen der Länder abgefangen werden. Dann würden sie zum Beispiel zurück nach Libyen gebracht, wo ihnen Gewalt drohe. In Italien wiederum sind die Einsätze der privaten Seenotretter politisch umstritten.

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