Hunderte Festnahmen bei 1.-Mai-Protesten in Istanbul
In Istanbul wurden am 1. Mai 407 Menschen wegen Verstössen gegen das Versammlungsgesetz festgenommen.

In der türkischen Metropole Istanbul sind bei Protesten zum 1. Mai Hunderte Menschen festgenommen worden. 407 Personen seien wegen Verstössen gegen das Versammlungsgesetz in Gewahrsam genommen worden. Dies teilte Innenminister Ali Yerlikaya auf einer Plattform mit.
Viele von ihnen hatten wohl beabsichtigt, zu dem symbolträchtigen und abgesperrten Taksim-Platz im europäischen Zentrum der Stadt zu gelangen. Seit Jahren werden Demonstrationen dort untersagt.
Über 280'000 Menschen demonstrieren landesweit
Auf Anweisung des Gouverneursamtes waren in der Stadt etliche Barrikaden aufgebaut worden, die grosse Teile des Zentrums etwa durch Strassensperren lahmlegten. Dutzende Metro-, Bus- und Tramstationen wurden vorübergehend nicht angefahren, Fähren wurden unterbrochen und Parkhäuser geschlossen.
An genehmigten Protesten am Tag der Arbeit nahmen mehr als 60'000 Menschen in anderen Teilen der Stadt teil, wie das Gouverneursamt mitteilte. In der Stadt seien mehr als 50'000 Polizisten im Einsatz gewesen.
Auch in Städten wie Ankara, Izmir, Adana, Antakya oder Kayseri gingen Menschen zum Tag der Arbeit auf die Strasse. Yerlikaya zufolge nahmen landesweit mehr als 280'000 Menschen an Veranstaltungen teil.