Haftbefehl gegen Olympia-Schwimmer wegen Beleidigung Erdogans
Einem türkischen Olympia-Schwimmer wird vorgeworfen, er habe online Erdogan beleidigt. Nun wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der türkischen Olympia-Schwimmer Derya Büyükuncu soll verhaftet werden.
- Er habe in Online-Botschaften den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan beleidigt.
Gegen den türkischen Olympia-Schwimmer Derya Büyükuncu ist Haftbefehl wegen des Vorwurfs der Beleidigung von Staatschef Recep Tayyip Erdogan erlassen worden.
Die türkische Staatsanwaltschaft wirft dem sechsfachen Olympia-Teilnehmer «kriminelle» Online-Botschaften zu Erdogans Gesundheitszustand in den Onlinenetzwerken vor. Dies teilte sie am Montag mit.
Erdogan hatte am Samstag mitgeteilt, seine Frau und er hätten leichte Symptome des Coronavirus. In einem Internet-Account wurde daraufhin eine Aktion zur Sammlung von Süssigkeiten bekanntgegeben, die üblicherweise bei Beerdigungen verteilt werden. Nach Angaben der Ermittler soll Büyükuncu hinter der Aussage stecken.
Der Aufenthaltsort von Büyükuncu war am Montag unklar. Er hatte bei Olympia 2022 an Wettbewerben im Rücken- und Schwetterlingsschwimmen teilgenommen.
Haftstrafe von bis zu vier Jahren möglich
Auf Beleidigung des Präsidenten stehen in der Türkei Haftstrafen von bis zu vier Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte am Sonntag im Zusammenhang mit Online-Botschaften zu Erdogans Gesundheitszustand bereits vier Menschen festnehmen lassen.
Seit 2014 wurden in der Türkei wegen Beleidigungen des Präsidenten mehr als 160'000 Ermittlungsverfahren geführt. In 3265 Fällen wurden wegen Beleidigung Erdogans Haftstrafen verhängt.
