Gründer nehmen «Pinky Gloves» nach Shitstorm vom Markt
Nach ihrem Auftritt bei «Die Höhle der Löwen» kassierte «Pinky Gloves» einen Shitstorm. Nun wird die Produktion des Menstruations-Handschuhs eingestampft.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Netz hagelte es für «Pinky Gloves» Kritik.
- Der Menstruations-Handschuh wird nun vom Markt genommen.
- Das Gründer-Duo berichtet von Gewalt- und Morddrohungen.
Handschuhe, die ein vermeintliches Frauenproblem lösen: die Tampon-Entsorgung. In einer TV-Show sorgte diese Idee zweier Männer für Begeisterung beim (männlichen) Investor. Im Netz hagelte es Kritik.
Die Reaktionen auf die Geschäftsidee «Pinky Gloves» waren heftig. Nun nimmt das Gründer-Druo die Handschuhe für Frauen mit Regelblutung vom Markt.
«Wir hören auf mit #pinkygloves»
«Wir hatten zu keinem Zeitpunkt vor, jemanden zu diskreditieren oder einen natürlichen Prozess zu tabuisieren.» Dies schreibt Eugen Raimkulow und sein Mitgeschäftsführer Andre Ritterswürden auf der Unternehmenswebsite unter der Überschrift «Wir hören auf mit #pinkygloves». Zunächst hatte «n-tv.de» berichtet.

Und weiter: «Die Entwicklung unseres Produkts und die Kommunikation dazu war nicht durchdacht. Menschen machen Fehler.» Mit Fehlern müsse man umgehen und aus ihnen lernen.

Zudem sollte man die Chance bekommen, an den Fehlern zu arbeiten, heisst es weiter. Sämtliche Einkaufs- und Vertriebsaktivitäten würden eingestellt.
Der Handschuh «Pinky Gloves» für Frauen war in der vergangenen Woche in der Vox-Gründershow «Die Höhle der Löwen» vorgestellt worden. Nach Kritik zeigten sich Investor Ralf Dümmel (54) und die beiden Gründer aus Olfen in Nordrhein-Westfalen zerknirscht.
«Pinky Gloves»-Gründer erhielten Morddrohungen
Die «Pinky Gloves» sollten dazu dienen, ein vermeintliches Frauenproblem zu lösen. Die pinkfarbenen Handschuhe sollten es möglich machen, Damenhygieneartikel in dem Handschuh als blicksicherer Müllbeutel diskret wegzuwerfen. Im Internet zeigten sich viele verärgert und nannten das Produkt wenig nachhaltig und auch sexistisch.

Die Gründer schreiben in ihrem Statement auch über das Ausmass der Kritik. Sie seien einer heftigen Welle an Hass und Mobbing ausgesetzt. Sogar Gewaltandrohungen und Morddrohungen hätten sie erhalten. «Wir werden auf offener Strasse attackiert und beschimpft.»
Und sie versichern: «Wir haben uns die Kritik zu Herzen genommen und sie verstanden.»