In einem türkischen Bergwerk kam es rund 300 Meter unter der Erde zu einer Explosion. Mindestens 40 Arbeiter starben, 15 weitere sind noch immer eingesperrt.
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58 Bergleute überstanden das Unglück unverletzt. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Grubenunglück in der Türkei sind 40 Menschen gestorben.
  • 15 Bergleute sind gemäss Vermutungen noch eingeschlossen.
  • Rund 300 Meter unter der Erde soll Grubengas explodiert sein.

Nach einer schweren Explosion in einem Kohlebergwerk in der Türkei sind immer noch zahlreiche Arbeiter eingesperrt. «Wir schätzen, dass 15 unserer Bergleute unten sind und wir versuchen sie zu retten», sagte Innenminister Suleyman Soylu am Samstag am Unglücksort.

TURKEY MINE EXPLOSION
Diese Aufnahme zeigt den Eingang des Bergwerks in Amasra in der türkischen Schwarzmeerküstenprovinz Bartin.
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Helfer konnten fast 60 Bergarbeiter aus dem Werk befreien.
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Noch immer sind aber rund 15 Menschen unter der Erde eingesperrt.
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Auch starben mehrere Dutzend bei dem Grubenunglück.

58 Bergarbeitern sei es gelungen, unverletzt aus dem Bergwerk herauszukommen. Mindestens 40 Menschen starben bei dem Unglück, 28 weitere wurden verletzt. Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich gemäss Soylu 110 Kumpel in der Mine.

«Mit einer gewaltigen Explosion brach alles zusammen, ich konnte gerade noch entkommen». So schilderte Minenarbeiter Aydın Kalaycı der privaten Nachrichtenagentur Demirören die dramatischen Momente in der Mine. «Wir schleppten die toten Körper unserer Kollegen», sagte ein anderer Arbeiter, dessen Gesicht vom Rauch geschwärzt war.

Die Explosion in dem Kohlebergwerk in der nordöstlichen Hafenstadt Amasra am Schwarzen Meer hatte sich am Freitag gegen 18.15 Uhr Ortszeit ereignet. Nach Angaben von Energieminister Fatih Dönmez «brach nach der Explosion ein Feuer in einem der Stollen aus».

Erdogan besucht Unglücksort am Samstag

Präsident Recep Tayyip Erdogan teilte auf Twitter mit, er werde den Unglücksort am Samstag besuchen, um die Rettungsmassnahmen zu «koordinieren». Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden.

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Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, will den Unglücksort am Samstag besuchen gehen. - dpa

Die grösste Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, teilte mit, die Behörden hätten einen Bericht des Rechnungshofs aus dem Jahr 2019 ignoriert, in dem vor der Gefahr einer Grubengasexplosion in dieser Mine gewarnt worden sei.

In den vergangenen Jahren gab es schwere Minenunfälle in der Türkei, teils wegen mangelhafter Sicherheitsvorschriften. 2014 starben bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Provinz Manisa in der Ägäis-Region insgesamt 301 Menschen.

Griechenland bietet Hilfe an

Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis, der sich mit Erdogan in jüngerer Zeit wegen politischer Differenzen einen harschen Schlagabtausch geliefert hatte, twitterte sein Beileid. «Traurig, von der schrecklichen Minenexplosion und dem Verlust von Menschenleben in der Provinz Bartin in der Türkiye zu hören. Griechenland ist bereit, sofort Hilfe zu schicken, um bei der Suche nach Überlebenden zu helfen.» Auch die Staatsoberhäupter von Aserbaidschan und Pakistan sprachen ihr Beileid aus.

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