Fast drei Viertel der jungen Menschen in Deutschland zwischen 15 und 24 Jahren misstrauen laut einer Studie der Umweltschutzorganisation Greenpeace der Politik beim Thema Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit
Greenpeace-Demonstration für Nachhaltigkeit - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Greenpeace-Studie: «Wir müssen Fehler der Älteren ausbaden».

«Ich fühle mich von der Politik beim Thema Umgang mit der Umwelt im Stich gelassen», sagten 71 Prozent in einer Befragung des Instituts Aris für das am Montag veröffentlichte Greenpeace-Nachhaltigkeitsbarometer 2021.

Dagegen vertrauen demnach hier 80 Prozent auf den Einsatz von Nichtregierungsorganisationen, ähnliche viele auch auf Wissenschaft und Forschungseinrichtungen (79 Prozent) sowie auf Initiativen wie Fridays for Future (76 Prozent). Befragt wurden 1508 repräsentativ ausgewählte junge Menschen im Auftrag von Greenpeace und der Leuphana Universität Lüneburg.

68 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten der Aussage zu: «Ich habe das Gefühl wir jungen Menschen müssen die Fehler der Älteren im Umgang mit der Umwelt ausbaden.» Ebenso viele äusserten Ängste hinsichtlich Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt und neue durch Tiere übertragene Krankheiten.

«Der Schutz von Ökosystemen muss Vorrang vor menschlicher Nutzung haben», forderten 71 Prozent. 80 Prozent verlangten, «dass unser heutiges Verhalten auch nachfolgenden Generationen Chancen und Ressourcen lassen muss».

Versäumnisse sehen viele Befragte in der Vermittlung von Nachhaltigkeitsthemen in der Schulbildung. So gaben 60 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler an, dass die Schulen sie nicht gut auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiteten.

Greenpeace-Bildungsexperte Dietmar Kress nannte die Ergebnisse des Barometers «einen Weckruf für die Politik». Diese müsse Lösungen vorlegen, «wie eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland zu erreichen ist». Nachhaltigkeit müsse aber auch «in den Lehrplänen über das rein textbasierte Lernen hinaus gegenwartsbezogen und praktisch vermittelt werden». Notwendig seien «positive Szenarien für eine nachhaltige Zukunft, die breit an Schulen und in Betrieben entwickelt und eingeübt werden».

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