Grönland überrascht mit einer skurrilen Geschäftsidee. Es hat 16 Lizenzen zur kommerziellen Wassergewinnung aus seinen schmelzenden Gletschern ausgeschrieben.
Klimawandel
Der Klimawandel ist auch ohne weitere Erderwärmung nicht mehr zu stoppen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Grönlands Eisschild schmilzt noch schneller als angenommen.
  • Das Energieministerium wittert jetzt ein Geschäft.
  • Es will das Schmelzwasser der Gletscher von kommerziellen Unternehmen verkaufen lassen.

Grönland will das durch den Klimawandel hervorgebrachte Schmelzwasser an kommerzielle Unternehmen verkaufen. «Uns ist natürlich klar, dass der Klimawandel zum Schmelzen des Eises beiträgt.» Das sagte Grönlands Energieminister Jess Svane dem «Tagesspiegel» vom Montag.

«Aber er sorgt auch dafür, dass die Wasserknappheit auf der Welt zunehmen wird.» Die grönländische Regierung habe erkannt, «dass wir daraus ein marktfähiges Produkt machen können, das anderswo fehlt».

Kommerzielle Lizenzen aus Grönland ausgeschrieben

Bisher gibt es laut Svane neun Projekte, die Lizenzen zum Export von Wasser erhalten haben. «Aber wir wollen expandieren und unser Schmelzwasser mit dem Rest der Welt teilen», sagte Svane weiter.

«Unsere Zielgruppe sind kommerzielle Unternehmen.» Insgesamt seien 16 Lizenzen zur Wassergewinnung ausgeschrieben worden. In welche Märkte das Wasser aus Grönland exportiert wird, ist laut Svane Sache der Unternehmen.

Wissenschaftler hatten im Dezember festgestellt, dass Grönlands Eisschild viel schneller schmilzt als erwartet. Seit 1992 waren es rund 3,8 Billionen Tonnen Eis – wesentlich mehr als in den Jahrzehnten davor. Das steht in einer in der Fachzeitschrift «Nature» veröffentlichten Studie.

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